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SCHWEINFURT/EUßENHEIM: Ungewöhnlich früh: Weinlese in Franken gestartet

SCHWEINFURT/EUßENHEIM

Ungewöhnlich früh: Weinlese in Franken gestartet

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    Weinlese beim Weingut Lother in Wipfeld
    Weinlese beim Weingut Lother in Wipfeld Foto: Foto: Sebastian Lother

    Ungewöhnlich früh hat in diesem Jahr die Weinlese in Franken begonnen. Beim den Weingütern Lother in Wipfeld und Prowald in Stammheim (beide Lkr. Schweinfurt) stehen die Helfer seit Mittwoch bei bestem Wetter im Weinberg. Beim Weingut Höfling in Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) hat die Arbeit nach eigenen Angaben sogar schon am Montag begonnen. Damit gehören diese Betriebe zu den Ersten, weitere Winzer wollen in den nächsten Tagen beginnen.

    „Wir sind etwa sieben bis zehn Tage im Voraus“, sagt Daniel Heßdörfer von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert seien es sogar zehn bis 14 Tage. Aus den Trauben, die gerade geerntet werden, wird Federweißer.

    Frühsorten für Federweißer

    In Wipfeld wird dafür zum Beispiel die Frühsorte Ortega genommen, Lother lässt sie jetzt mit einem Zuckergehalt von 81 Grad Öchsle ernten. Die Eußenheimer setzen auf die Frühsorte Solaris, die mit 86 Grad Öchsle in den Keller wandert, um dann schon wenige Tae später als Federweißer ausgeschenkt zu werden. Für den „echten“ Wein geht die Lese in etwa zwei Wochen los, zu den ersten Sorten gehören zum Beispiel Bacchus und Müller-Thurgau.

    LWG-Mann Heßdörfer leitet das Sachgebiet Weinbau und Qualitätsmanagement und nennt vor allem das Wetter 2017 als Grund für den Frühstart. „Wir hatten perfekte Wachstumsbedingungen.“ Insgesamt sei es ungewöhnlich warm gewesen, ohne dass längere Hitzeperioden den Reben zu schaffen gemacht hätten. Nach dem sehr trockenen Winter habe es im Frühsommer und Sommer viel geregnet, Trockenheit war heuer also kein Problem.

    Vegetation beginnt früh, dann Kälteeinbruch

    Die Vegetation begann sehr früh und dieser Vorsprung habe sich – abgesehen von einigen Frostschäden durch einen Kälteeinbruch im April– durchgezogen. „Die Trauben sind durchgerauscht, wie wir sagen.“ Die reifen Trauben müssen jetzt schnell weg vom Rebstock, denn Wespen haben derzeit noch absolute Hochsaison.

    Definitiv macht sich aber auch der Klimawandel bemerkbar, sagt Heßdörfer. „Da braucht man die Augen nicht mehr zuzumachen.“ Man merke das nicht nur an Temperaturen, sondern vor allem an der Wechselhaftigkeit. Während im Trockenheitsjahr 2015 viel über Bewässerungssysteme diskutiert wurde, war das in 2017 überhaupt kein Thema.

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