Endlich wieder einem Künstler live begegnen, dachten sich wohl die meisten der Kabarett-Begeisterten, die am Sonntagabend in den Freiraum in Dingolshausen kamen. Dort gab es mit dem niederbayerischen Kabarettisten und Liedermacher "Vogelmayer" Spaß, gute Laune und eine tolle Unterhaltung, die ganz ohne politisches Kabarett, Gesellschaftskritik oder derbe Witze auskam.
Der "Vogelmayer" wartete stattdessen mit einer Mischung aus gesprochenen und gesungenen Witzen, launigen, aber auch nachdenklich stimmenden Liedern und so mancher kuriosen Geschichte auf. "Am liebsten lachen wir doch über den allergrößten Schmarrn", lautet sein Motto, und gerne nimmt er sich dabei selbst auf die Schippe. "Ich bin das beste Beispiel dafür, dass man es auch ohne Abitur zu nichts bringen kann", erklärt er und erzählt, er sei in einem Frauenkörper gefangen gewesen sei – bis zur Geburt.
Neben einer beeindruckenden Bühnenpräsenz bewies er durchaus auch sein Talent zur "Sprachakrobatik", beispielsweise wenn er einen unendlich langen Refrain in schnellem Tempo zum Besten gab, oder beim Lied "der schwarz-weiße Ritter". Immer wieder spürte man die Heimatverbundenheit des Bayern, insbesondere kam dies in seinem Lied "Dahoam" zum Ausdruck. Aber auch nachdenklich Töne stimmte der "bayerische Barde" an, wie in dem Lied "Ich pack die Koffer für die große Reise".
Natürlich spielten auch aktuelle Themen eine Rolle. So erklärte er, dass sich 2021 eine neue Trendsportart etabliert habe: "Zurückgehen, da Maske vergessen." Oder er meinte, dass das Tragen einer FFP2-Maske viel angenehmer sei, wenn man diese über Nacht in Obstler eingeweicht habe.
Das größte Ziel des Künstlers "dass die Leute lachen und Spaß haben und mit einem Lächeln nach Hause gehen", hat der "Vogelmayer" an diesem Abend zweifelsohne erreicht.
Vielleicht konnte er auch den einen oder anderen neuen Fan gewinnen, ein eingefleischter Vogelmayer-Anhänger saß auf jeden Fall im Publikum. Thorsten Funk war eigens aus Wiesbaden angereist, um den Kabarettabend mitzuerleben. Über diesen weit angereisten Gast freute sich nicht nur Dingolshausens Zweite Bürgermeisterin Marion Heger, sondern auch die Verantwortlichen des Büro "Kulturgezeiten" aus Wiesentheid/Feuerbach, die in Zukunft regelmäßig Künstler in den Freiraum nach Dingolshausen holen wollen. Heger drückte ihre Freude über die vielversprechende Zusammenarbeit aus, durch die hoffentlich noch viele Kulturveranstaltungen in Dingolshausen stattfinden können.
Die nächste gemeinsame Veranstaltung ist für den 16. Oktober geplant. Dann wird Lennart Schilgen in Dingolshausen mit seinem Programm "Engelszungenbrecher" gastieren. Seine beliebten "Geschichten, wie sie das Leben gerne geschrieben hätte" präsentiert er ab 20 Uhr, Einlass ist um 18.30 Uhr.
Karten gibt es online unter www.kulturgezeiten.net oder können unter lwd@dingolshausen.de oder unter Tel.: (09382) 903466 reserviert werden.