Die Begeisterung ist Daniel Hämmerlein immer noch anzumerken, wenn er vom Spiel der Paulaner Traumelf gegen den FC Bayern München erzählt: „Es war alles so organisiert, wie wenn du selber der Profi bist und nicht nur gegen Profis spielst.“ Und wenn man es als Landesligaspieler in so einem Spiel vorwiegend mit Nationalstürmer Mario Gomez zu tun hat und hinterher auch noch sein Trikot von ihm überreicht bekommt, dann kann einem auch das Endergebnis von 0:15 egal sein.
Dass es eine einseitige Partie im Audi-Sportpark in Ingolstadt vor 13 200 Zuschauern werden würde, wenn ein Haufen bunt zusammengewürfelter Fußballer, die wie Daniel Hämmerlein aus Gerolzhofen in Amateurligen zuhause sind, auf eine eingespielte Profi-Truppe wie die Bayern trifft, war indes vorher klar.
Daniel Hämmerleins Eindruck täuschte nicht: Die Bayern nahmen das Spiel in diesem Jahr deutlich ernster als noch 2011 beim 1. Paulaner-Cup des Südens. So sei die Vorgabe des Trainers der Paulaner Traumelf heuer „unter 10 Gegentreffern“ zu bleiben, nicht umzusetzen gewesen. Selbst den Ehrentreffer ließen die Profis diesmal gegen die wacker kämpfenden Amateure in der live in Sport 1 übertragenen Partie nicht zu.
Nach dem Seitenwechsel, die Mannschaft war komplett durchgewechselt worden, durfte dann auch Daniel Hämmerlein mit der Nummer 22 auf dem Rücken in der Abwehr ran. Der „Hämmer“, der bei den Freien Turnern Schweinfurt spielt, konnte aber trotz einiger guter Szenen genauso wenig gegen die haushoch überlegenen Profis ausrichten wie seine Mitstreiter.
„Der Unterschied zwischen uns Amateuren und den Profis war schon krass“
Daniel Hämmerlein
Für Daniel Hämmerlein war der Unterschied zwischen Amateuren und Profis jedenfalls „krass“, was Technik, Schnelligkeit und Übersicht anbelangt, wie er betont. Am Anfang sei es noch gegangen, aber als dann die Lücken im Mittelfeld immer größer geworden seien, sei es in der Abwehr immer schwerer geworden, dagegenzuhalten. Der Betriebswirt weiß jetzt auch, wie es ist, wenn man es mit einem Franck Ribery oder einem Mario Gomez mit ihrer hohen Grundschnelligkeit zu tun hat. Gomez sei ihm bereits beim Aufwärmen über den Weg gelaufen und überhaupt nicht arrogant, sondern „locker drauf“ gewesen. Auch während des Spiels habe man immer wieder das eine oder andere Wort gewechselt. Nachdem beide in Hälfte zwei auf dem Spielfeld standen und gemeinsam vom Platz gingen, klappte es auch problemlos mit dem vereinbarten Trikottausch.
Für die sich in fairer Zurückhaltung übenden Amateure war es trotz der klaren Niederlage ein unvergessliches Erlebnis, gegen den mit den meisten Stars angetretenen deutschen Rekordmeister spielen zu dürfen. Insbesondere unter Profi-Bedingungen eingestellt zu werden, sei eine Riesenerfahrung für ihn gewesen, so Daniel Hämmerlein. So hatten neben den Bayern-Stars auch die 28 Spieler der Paulaner-Elf nach Abschlusstraining und Mittagessen vom Trainer eine Mittagsruhe verordnet bekommen. Vor der abschließenden Teambesprechung gab es Kaffee und Kuchen sowie etwas später noch Nudeln. Trotz der drückenden Überlegenheit der Bayern-Stars zeigte die Paulaner-Traumelf, die sich aus Spielern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Belgien zusammensetzte, eine sehr engagierte Leistung. Aber auch der kämpferische Einsatz konnte nichts daran ändern, dass Nationalkeeper Manuel Neuer und auch sein Vertreter in der zweiten Halbzeit, Tom Starke, einen geruhsamen Abend verlebten. Ansonsten diktierte erwartungsgemäß der FC Bayern das Geschehen. Thomas Müller, der dreimal traf, eröffnete nach 4:35 Minuten den Torreigen. Mario Gomez (5 Tore), Toni Kroos (2), Xherdan Shaqiri (2), Mario Mandzukic, Philipp Lahm per Elfmeter und Franck Ribery (je 1) mit 45-Meter-Heber sorgten für den standesgemäßen 15:0-Endstand.
Begleitet und kräftig unterstützt wurde Daniel Hämmerlein von Freundin, Freunden und seiner Familie. Rund 25 Köpfe war der „Hämmer-Fanclub“ groß. Daniel Hämmerlein: „Es war natürlich super, so viele Fans dabei gehabt zu haben. Man hat auch ihre Anfeuerungsgesänge für mich im Stadion gehört.“
Trotz Frankenwinheimer Wurzeln, seine Mutter stammt von dort und sein Vater kickte dort lange Fußball und spielt noch bei den Rosenberg-Musikanten, ist Daniel Hämmerlein übrigens kein Frankenwinheimer, sondern ein Volkacher. Inzwischen wohnt er in Gerolzhofen.
Die Paulaner Traumelf
Der „Paulaner-Cup des Südens“, der zum zweiten Mal nach der Premiere 2011 auf dem Programm stand, war das bisher größte Fußball-Casting Deutschlands.
Mehr als 13500 Amateurspieler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Belgien hatten sich beworben. 111 von ihnen kamen in die engere Wahl. Das Casting in München musste darüber entscheiden, welche 28 Spieler mit der Paulaner Traumelf am 31. Juli 2012 im Audi-Sportpark in Ingolstadt gegen den FC Bayern München antraten.
Als einziger Unterfranke hatte es dabei der für die Freien Turner Schweinfurt in der Landesliga spielende Daniel Hämmerlein aus Gerolzhofen in die Dreamteam-Mannschaft geschafft. Novo