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Greßthal: Vereinfachungen und Entlastungen für die Landwirtschaft

Greßthal

Vereinfachungen und Entlastungen für die Landwirtschaft

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    Julian Münch möchte den Bio-Bauernhof seines Vaters in der bestehenden Form fortführen und entwickeln. Vorschriften der EU, des Bundes und des Freistaates gefährden offensichtlich diese Pläne.
    Julian Münch möchte den Bio-Bauernhof seines Vaters in der bestehenden Form fortführen und entwickeln. Vorschriften der EU, des Bundes und des Freistaates gefährden offensichtlich diese Pläne. Foto: Hans-Peter Hepp

    Die Landwirte drängen auf einen schnellen und umfassenden Abbau an Bürokratie auf allen Ebenen. Beim Stallgespräch der BBV (Bayerischer Bauernverband)-Kreisstelle in Greßthal wiesen die Vertreter aus dem Bauernstand auf das "Bürokratiemonster" hin, das ihre Arbeit einbremst. Außerdem thematisierten sie die Zukunft des Öko-Landbaus, sorgten sich um die Zukunft der bestehenden Biogasanlagen und suchten die Debatte mit den Vertretern aus der Politik. Kreisobmann Michael Reck und Kreisbäuerin Barbara Göpfert konnten auf dem Bauernhof der Familie Münch Anja Weisgerber und Markus Hümpfer aus dem Bundestag und die Landtagsabgeordneten Paul Knoblach und Martina Gießübel begrüßen.

    Hohe Hürden für (Bio-) Höfe

    Julian Münch, der den elterlichen Hof in der Mitte von Greßthal übernahm, hat seine Meisterprüfung in der Landwirtschaft erfolgreich bestanden und möchte den Bio-Bauernhof – es geht um Rinderhaltung – möglichst weiterführen. Doch die Hürden für den kleinen Betrieb sind hoch, wie Julian Münch berichtet. Eine Weidehaltung, wie von der EU geplant, ist in Greßthal beinahe unmöglich, der Aufwand für den Landwirt riesig. Erst recht, wie Kreisbäuerin Barbara Göpfert anmerkt, wenn man die Tiere auf der Wiese jetzt auch noch vor dem Wolf schützen muss. Die Vorschriften überfordern die alten, kleineren Höfe, wie sie in Franken, Bayern und Baden-Württemberg seit vielen Jahrhunderten bestehen. Größere Betriebe, die es in anderen Bundesländern und in der EU in großer Zahl gibt, können die Vorschriften leichter einhalten. Ausnahmeregelungen, wie sie Paul Knoblach skizzierte, helfen da kaum weiter: Dies sei ein weiterer Schritt Richtung Bürokratie, meinte Kreisobmann Reck. Er verwies auf den Fünf-Punkte-Katalog des Bauernverbandes, der Vereinfachungen und Entlastungen zur Folge haben soll.

    Das betrifft auch die bestehenden Biogas-Anlagen. Landwirt Thomas Stürmer betreibt diesen Energieerzeuger nun seit beinahe 20 Jahren und sieht keine gute Zukunft für diese Art der erneuerbaren Energie. Die garantierte Einspeisungsvergütung (EEG-Förderung) läuft aus, ohne die Fortführung dieser Mittel stehen hohe Investitionen jenseits der Millionen-Euro-Grenze an, die man nicht erwirtschaften könne, meint der Bauernverband. Der BBV zeigte auch die Nachteile von Freiflächen – PV-Anlagen auf: Es gehen so zum Teil wertvolle Flächen verloren.

    Die Mandatsträger aus der Region zeigten Verständnis für die Forderungen der Bauern, verwiesen aber auch an die unterschiedlichen Zuständigkeiten im "Bürokratie-Dschungel". Überregulierungen, da waren sich die Politiker einig, sollten die heimischen Betriebe nicht gefährden.

    Kreisbäuerin Barbara Göpfert und Kreisobmann Michael Reck laden seit einigen Jahren zu den Stallgesprächen ein, um grundsätzliche und aktuelle Probleme der Branche und deren schwierige Umsetzung vor Ort deutlich zu machen. In den vergangenen Jahren, daran erinnerte Michael Reck, wurde auf die große Zahl der roten Gebiete im Kreis hingewiesen. Hier gebe es für die Landwirtschaft in Bezug auf die Düngeverordnung nach wie vor keine befriedigende Lösung. Die wenigen Messstellen liefern keine ausreichenden und damit keine richtigen Ergebnisse, meinte Reck.

    Vier Mandatsträger suchten den Dialog vom Stallgespräch des Bayerischen Bauernverbandes in Greßthal. Kreisobmann Michael Reck, Gastgeber Martin Münch, Paul Knoblach (MdL), Betriebsleiter Julian Münch, Anja Weisgerber und Markus Hümpfer (beide MdB), Martina Gießübel (MdL), Kreisbäuerin Barbara Göpfert und Klaus Pieroth, BBV-Geschäftsführer des Kreises Schweinfurt
    Vier Mandatsträger suchten den Dialog vom Stallgespräch des Bayerischen Bauernverbandes in Greßthal. Kreisobmann Michael Reck, Gastgeber Martin Münch, Paul Knoblach (MdL), Betriebsleiter Julian Münch, Anja Weisgerber und Markus Hümpfer (beide MdB), Martina Gießübel (MdL), Kreisbäuerin Barbara Göpfert und Klaus Pieroth, BBV-Geschäftsführer des Kreises Schweinfurt Foto: Hans-Peter Hepp
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