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Verschnaufpause in der Innenstadt

Stadt Schweinfurt

Verschnaufpause in der Innenstadt

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    Doch: Wie viele der zahlreichen Radler lernen auf der Durchreise Schweinfurt kennen, und wie sind Hotels und Gaststätten vor Ort auf sie vorbereitet? "Wir sind verliebt ins Maintal", schwärmt ein am Main-Radweg befragtes radelndes Ehepaar aus Neustadt an der Aisch. "Die Menschen in Unterfranken sind sehr freundlich, man kommt schnell in Kontakt." Sie sind bereits zum zweiten Mal auf der 350 Kilometer langen Strecke unterwegs, und die Beschilderung finden sie "super".

    Beschilderung passt

    Die ist erst im letzten Sommer erneuert und vereinheitlicht worden. Fritz Hebert, Verkehrsplaner beim Stadtplanungsamt, bestätigt, dass es bei einer Überprüfung der Beschilderung der Strecke durch ein unabhängiges Unternehmen im Raum Schweinfurt keinerlei Beanstandung gegeben habe. Der Weg ist leicht zu finden, Kilometerangaben und Schildstandorte passen. In der Tourist-Info bekommt man kostenlose Faltblätter und Broschüren zum Radweg, und man kann sich über Kultur und Sehenswürdigkeiten vor Ort informieren.

    Um die vorbeifahrenden Radler nach Schweinfurt zu locken, gibt es seit einigen Jahren als Alternative zur "Uferroute" am Main die ausgeschilderte "Cityroute" durch die Innenstadt. Ein Paar aus Neumarkt in der Oberpfalz etwa hat die Tour durch den Stadtkern gemacht und ist zufrieden: Schweinfurt finden die beiden "wunderschön", vor allem die Fußgängerzone und das Museum Georg Schäfer. Allerdings fühlen sie sich jetzt etwas schlapp auf den Rädern: "Wir haben in der Markthalle viel zu viel gegessen."

    Praktisch sind auch die abschließbaren Fahrrad-Boxen gegenüber dem Museum Georg Schäfer. Dort steht auch eine große Übersichtstafel mit Stadtplan und Liste der radfahrerfreundlichen Gasthöfe der Region. Für solche gibt es zwei Gütesiegel, eines vom ADFC und eines vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband. Um registriert zu werden, sind eine Reihe von Kriterien zu erfüllen. So müssen radfahrende Gäste auch dann akzeptiert werden, wenn sie nur eine Nacht bleiben, und man muss eine abschließbare Unterstellmöglichkeit für die Räder sowie einfaches Flickzeug zur Verfügung stellen.

    Der Gasthof Mangold ist einer dieser Betriebe. Pro Woche übernachten hier etwa 20 Radtouristen, oft auch Gruppen. Viele informieren sich über den Gasthof im Internet und buchen online. Weitere fahrradfreundliche Betriebe in Schweinfurt sind Hotel Roß, Kolping Hotel, Parkhotel, Pension Gabriele Schulz, Motel One und Central Hotel.

    Auch im Hotel am Bergl bemüht man sich um die Radfahrer. Es gibt einen Radlertrunk zur Begrüßung, Preisnachlässe für Radfahrgruppen, und man kann das Gepäck von Schweinfurt aus zum nächsten Übernachtungs-Stopp weiterleiten lassen.

    Karoline Soprano, Vorsitzende des Verkehrsvereins und Chefin des "Graf Zeppelin", schätzt den Anteil der übernachtenden Radfahrer im "Zeppelin" auf 20 bis 40 Prozent. Auch hier ist der Übernachtungspreis für Radler reduziert. "Sonntags ist Ruhetag, aber für Fahrradgäste bin ich immer da. Wir haben keine vier Sterne, dafür gibt's persönliche Betreuung." Franz-Jörg Schoenes, der mit drei Freunden von Bayreuth nach Darmstadt radelt, freut sich über das Verständnis für die Bedürfnisse der Radfahrer, denn er hat auch schon schlechte Erfahrungen gemacht: "In Würzburg wurde uns in einem Hotel gesagt: Sie können hier wohnen, aber das Fahrrad müssen Sie auf einem 500 Meter entfernten Parkplatz abstellen."

    Zwei befragte Biker aus Eberstadt bei Heilbronn haben allerdings wenig Interesse an Schweinfurt. Sie haben die Stadt nicht besichtigt und haben es auch nicht vor: "Uns interessieren keine Museen." Sie sind aber auf der Suche nach einem Biergarten. Ihnen kann geholfen werden: Allein auf den nächsten fünfhundert Metern sind drei direkt am Main gelegen. Sowohl das Restaurant Brückenbräu als auch die "Hölle" bieten günstige Tagesmenüs für Radler. Im "Brückenbräu" liegen außerdem Flickzeug und Karten bereit. Axel Bullenkamp, Inhaber der "Vielharmonie", empfiehlt den Radfahrern die magnesium- und calciumhaltige "Bionade".

    Übrigens macht der Wahlkampf auch vor Radfahrern nicht halt: "In Schonungen verteilt die SPD Orangensaft und Sonnencreme", erzählt ein Radler aus Flensburg.

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