Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

GEROLZHOFEN: Verwahrloster Hund oder ein Wolf?

GEROLZHOFEN

Verwahrloster Hund oder ein Wolf?

    • |
    • |
    Dieses verwackelte Handyfoto hat Melanie Blattner noch schnell geschossen, nachdem sie bei Rügshofen möglicherweise auf einen Wolf getroffen war.
    Dieses verwackelte Handyfoto hat Melanie Blattner noch schnell geschossen, nachdem sie bei Rügshofen möglicherweise auf einen Wolf getroffen war. Foto: Foto: Melanie Blattner

    Nach der Berichterstattung der Main-Post über die mutmaßliche Sichtung eines Wolfs am Schallfelder Wäldchen haben sich am Wochenende weitere Personen gemeldet, die ebenfalls einen auf der Flur herumstreunenden Vierbeiner gesehen haben.

    „Eigentlich waren wir uns ja sicher, dass das, was wir gesehen haben, ein Wolf war“, erzählt Melanie Blattner aus Gerolzhofen. „Aber das konnten wir zunächst selbst nicht recht glauben.“ Doch nun, da sie am Wochenende den Bericht über das Auftauchen eines mutmaßlichen Wolfes am Gartengrundstück von Otmar Reick zwischen Gerolzhofen und Wiebelsberg gelesen hat, sieht sich die Gerolzhöferin in ihrer Einschätzung bestätigt. Und hat sich am Samstagvormittag bei der Redaktion gemeldet.

    Auf der Dingolshäuser Höhe

    Melanie Blattner war am vergangenen Mittwochmorgen gegen 8.30 Uhr wie so oft mit ihren zwei Freundinnen in der Flur von Rügshofen unterwegs. Die Frauen führen dort regelmäßig ihre Hunde aus. Vorbei am alten Sportplatz ging die Tour die Betonstraße hoch bis auf die Anhöhe zwischen Dingolshausen und dem kleinen Wäldchen beim ehemaligen Rügshöfer Schuttplatz und der inzwischen renaturierten Erdaushubdeponie. „Dort sahen wir ihn dann liegen. Er war in Lauerstellung und blickte uns an“, berichtet Melanie Blattner.

    Die drei Frauen vermuteten zuerst, dass es sich um einen „etwas verwahrlosten“ Hund handelte. „Ich dachte, dass der irgendwo ausgebüxt ist und jetzt Hilfe braucht.“ Deshalb nahmen die Frauen zunächst ihre eigenen Hunde an die Leine und Melanie Blattner übergab ihren eigenen Hund an eine der Freundinnen. Dann näherte sie sich vorsichtig dem Tier. Der Vierbeiner habe sich dann aber erhoben und sei davongelaufen. „Er ist den Berg links runter in Richtung Bischwinder Kappel.“ Nach einer gewissen Strecke habe das Tier noch einmal kurz angehalten, habe zu den Frauen zurückgeblickt und sei dann ruhig weitergezogen.

    Verwackeltes Handyfoto

    Während der Vierbeiner davonlief, kramte Melanie Blattner schnell nach ihrem Handy, um ein Foto von dem Tier zu machen. Bis dies gelang, war das Tier aber schon zu weit weg. Auf dem verwackelten Bild ist der Vierbeiner deshalb leider nur schemenhaft zu erkennen. Schade. Denn sonst hätten Experten anhand des Fotos das Tier sicher zweifelfrei identifizieren können. War es tatsächlich ein Wolf oder doch nur ein verwilderter Haushund? Melanie Blattner: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Wolf war. Der Kerl war ziemlich dürr. Und auffallend waren seine langen, dürren Läufe.“

    Neben den drei jungen Frauen, die ihre Hunde ausgeführt haben, gibt es noch eine weitere Sichtungsmeldung – überraschenderweise ebenfalls aus Rügshofen. Dort hat eine Frau, die am Rande der Neubausiedlung wohnt, ebenfalls in der vergangenen Woche im frühen Morgengrauen beim Blick aus ihrem Schlafzimmerfenster einen „verwahrlosten, grauen Hund“ gesehen, der auf einem nahen Feldweg unterwegs war, ohne dass ein Hundehalter in der Nähe gewesen sei.

    Kleiner als ein Schäferhund

    Das Tier habe spitze Ohren gehabt und sei kleiner als ein Schäferhund gewesen. Sie habe sich noch gewundert, welcher Hund hier am frühen Morgen frei rumlaufe. „Denn in der Nachbarschaft hat niemand so einen Hund.“ Dass es auch ein Wolf gewesen sein könnte, daran hat die Frau zunächst nicht gedacht. Das sei ihr zu abwegig vorgekommen. Nun aber, nachdem sie am Samstag die Main-Post gelesen habe, sei ihr die Beobachtung wieder eingefallen.

    Unterdessen hat ein weiterer Leser noch auf einen anderen Aspekt bei der „Wolfsjagd“ hingewiesen. Manfred Kraus aus Gerolzhofen bezweifelt, dass es sich bei dem Tier, das Otmar Reick am Schallfelder Wäldchen gesehen hat, um einen wilden Wolf gehandelt haben könnte. Kraus bringt eine andere Erklärung ins Spiel. Auf dem Gelände des Hundevereins habe kürzlich ein Treffen von Wolfshunde-Halter stattgefunden, teilte er am Samstagmittag mit. „Da hat bestimmt einer von denen seinen Hund am frühen Morgen mal springen lassen.“

    Es besteht also weiterhin Recherche-Bedarf.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden