Innenstadt (sp) Mit einer neuerlichen Erfindung sorgt ein kleines Geschäft in der Bauerngasse europaweit für Aufsehen - zumindest bei den Freunden des Waffensports. Das Objekt: USWA 2000, ein Wechselaufsatz für Pistolen. Die Erfinder: Büchsenmachermeister Udo Stenger und sein Geselle Vitali Grauer. Eine der größten europäischen Fachzeitschriften, das Deutsche Waffen-Journal, und der "Büchsenmacher" haben in ihren jüngsten Ausgaben darüber ausführlich berichtet.
Schon beim ersten Blick auf den USWA ("Udo Stenger Wechsel Aufsatz") wird selbst dem Laien klar, um was es sich dabei handelt: Aus einer kleinen handlichen Pistole wird in nur wenigen Sekunden ein Gewehr. Für sieben Pistolenfabrikate hat Stenger bereits Aufsätze gefertigt, allen voran für die bei Schützen sehr beliebte Colt 1911.
Das Anbauteil wird auf das Pistolen-Griffstück gesetzt. So entsteht aus einer kurzen Pistole eine über 80 Zentimeter lange Waffe mit Schaft. Solange das reine Wechselsystem die 60 cm-Marke nicht überschreitet, gilt die Waffe nicht als Gewehr. Damit verbundener Vorteil: Der Waffenbesitzer braucht keinen Schein extra - eine mindestens Kaliber gleiche Basiswaffe vorausgesetzt.
Sportlich, so Udo Stenger, erlaube die aufgerüstete Pistole einen gezielteren Schuss, beispielsweise beim Silhouetten schießen. Empfehlenswert sei der Wechselaufsatz jedoch nur für Sportschützen, unter anderem auch deshalb, da die Reichweite die 50 Meter nicht überschreitet.
Bereits 1999 erfand der Inhaber des Geschäftes "Waffen Stenger" den Wechselaufsatz. Doch das sehr strenge Genehmigungsverfahren durch die einzelnen Landeskriminalämter und abschließend das BKA zog sich über zweieinhalb Jahre hin. Seit Juli darf Stenger seine Erfindung nun an den Mann bringen.
Ein Patent hat er nicht angemeldet. Grund: Die Kosten hierfür waren einfach zu hoch. Da jedes Teil individuell angefertigt wird, ist es Stenger wichtiger, wenn "die USWA gut und preiswert ist."