Kämmerin Marliese Hofmann stellte im Wipfelder Rathaus den Haushalt nebst Satzung und Investitionsplan der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schwanfeld den sechs Mitgliedern des VG-Gremiums vor.
Das Wichtigste vorneweg: Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Verwaltungsumlage erneut. Lag sie im Vorjahr noch bei 208,80 Euro steigt sie 2021 um 5,22 Prozent auf 219,70 Euro pro Einwohner. Kurz zur Erläuterung: 2021 wurde im VG-Haushalt ein Umlagesoll von 624 400 Euro festgesetzt, das auf Basis der zum 30. Juni 2020 ermittelten Einwohnerzahlen beider VG-Gemeinden Wipfeld und Schwanfeld (2842) umgelegt wird.
Wie die Kämmerin weiter informierte, betragen die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt 784 400 Euro und im Vermögenshaushalt 83 100 Euro. Für eine Senkung der Umlage im laufenden Haushaltsjahr ist eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt von 50 000 Euro eingeplant.
Keine Kreditaufnahmen vorgesehen
Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen, auch wurden keine Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt festgesetzt. Der Investitionsplan umfasst Ausgaben in Höhe von 14 000 Euro und beinhaltet Investitionen für EDV-Programme (5000 Euro), Hochbaumaßnahmen (4000 Euro) und Breitbandausbau (5000 Euro).
Mit der diesjährigen Verwaltungsumlage liegt die VG in der Region erneut auf einem der vorderen Plätze. Das sorgte für Diskussionen, hat aber Gründe, wie VG-Vorsitzender Tobias Blesch auf Nachfrage von Nicole Weidinger erläuterte. Die VG sei ein "Kind der Gebietsreform". Das Schöne daran: Viele Entscheidungen können in beiden Gemeinden politisch eigenständig und vor Ort getroffen werden. Allerdings hätten sich die verwaltungstechnischen Anforderungen im Laufe der Jahre signifikant verändert – Stichwort Kinderkrippe, Ganztagsbetreuung, Breitbandausbau, Digitalisierung, Förderwesen und nicht zuletzt steigender Sanierungsbedarf.
Vorsitzender sieht zuversichtlich in die Zukunft
Die Verwaltungsgemeinschaft hat sich für diese zunehmenden Leistungsanforderungen im Personalbereich - so Blesch - "solide aufgestellt und schaut daher zuversichtlich in die Zukunft". Doch das kostet eben; waren doch früher einige Posten gebündelt – das sei heute verwaltungstechnisch nicht mehr zu stemmen.
In der VG sind derzeit acht Personen in Vollzeit beschäftigt, erst im Juni wurde die vakante Geschäftsleitung wieder besetzt und auch die Stelle des Bautechnikers gibt es erst seit 2018. Die vielen erforderlichen Veränderungen in der Organisationsstruktur sind laut Wipfelds Bürgermeister Blesch die wesentlichen Ursachen für die deutliche Erhöhung des Umlageniveaus, das wohl in den Verwaltungsgemeinschaften im Würzburger Raum mit durchschnittlich 194 Euro ähnlich angezogen hat.
Den Gremiumsmitgliedern waren die Erläuterungen der Kämmerin plausibel und so stimmten sie geschlossen für den vorgelegten Haushalt nebst Satzung und Investitionsplan.