Das Werk ist gelungen, die „räumliche Enge ist überwunden“. Dr. Barbara Graser, Leiterin des gleichnamigen Chemischen Labors Graser (CLG) in Schonungen, zeigte sich erfreut und erleichtert zugleich, denn das neue Laborgebäude im Gewerbegebiet „Tiefer Graben“ ist nicht nur im Zeitplan fertig geworden, sondern inzwischen hat man dort auch die Arbeit aufgenommen. Das neue Gebäude, in das man rund fünfeinhalb Millionen Euro investiert hat, ist räumlich das „zweite Standbein“ des renommierten chemischen Labors mit rund 60 Mitarbeitern. 1200 Quadratmeter Fläche können dort genutzt werden. Auch das zu eng gewordene Stammhaus an den Schonunger Goldellern, und damit nah am neuen Standort, bleibt erhalten.
Zügige Umsetzung, Zeitfenster wurden eingehalten
Und weil alles letztlich so gut geklappt hat, gab es viel Lob bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Gebäudes des familiengeführten Mittelstandbetriebes. Zügig über die Bühne gegangen sei vor allem die Planungs- und Genehmigungsphase, wofür sich Graser sowohl beim Schonunger Bürgermeister Stefan Rottmann, als auch bei Landrat Florian Töpper bedankte. Riedel Bau habe das Zeitfenster eingehalten, die Hypovereinsbank den Weg zu EU-Fördermitteln frei gemacht, das Fraunhofer-Institut ist dabei, die logistischen Abläufe im Betrieb zu optimieren – kurzum es ist alles rund gelaufen, in Zeiten in denen auf anderen Baustellen Verzögerungen und Kostenexplosionen beinahe schon an der Tagesordnung sind.
Guter Teamgeist im Unternehmen
Vielleicht ein Verdienst des „Team-Spirit“, wie er im Unternehmen Graser zu spüren sei, so Landrat Florian Töpper. Der Landkreischef freut sich, so einen hoch spezialisierten Betrieb in der Region zu haben. Hat doch das chemische Labor zum Beispiel auch bei der Aufarbeitung der Schonunger Altlasten wesentlich mitgeholfen. Schön sei auch, so Töpper, dass regionale Firmen bei der Umsetzung zum Zug gekommen seien.
Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann freut sich nicht nur über die „Treue zu Schonungen“, sondern auch über die Optik des Gebäudes, das einen Hauch von Silicon Valley nach Schonungen bringe. Möglichen Erweiterungsplänen stehe die Gemeinde sicher nicht im Weg. „Wir haben noch Flächen frei!“. Für die noch etwas kahlen Wände hatte er eine Uhr mit Schonunger Wappen mitgebracht.
Nachhaltigkeit und Flexibilität
Sven Franke (FMP Architekten und Ingenieure), erläuterte kurz die Philosophie, die hinter dem neuen Gebäude steckt. Man habe eine Arbeitsstätte schaffen wollen, die Nachhaltigkeit und Flexibilität schafft und wo sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Dies sei gelungen, das chemische Labor Graser sei mit dem neuen Gebäude gut gewappnet für die Zukunft.
Die Zukunft, das sind auch die Kinder von Barbara Graser, die inzwischen beide in das Unternehmen eingestiegen sind, die das „Chemiker-Gen“ sozusagen geerbt haben. Lilian Graser ist seit rund vier Jahren dabei, Carl-Heinrich Graser ist seit Oktober an Bord. „Wir können Routineanalysen und sind flexibel genug für Einzelanalysen“, betonte Carl-Heinrich Graser die Stärken des Instituts. Er erinnerte an die Anfänge des Instituts 1991, als er selber noch ein kleiner Junge war. Der Neubau war eine Notwendigkeit, denn im Stammhaus ging es zu wie in einem Bienenstock, man habe sich förmlich auf den Füßen gestanden.
Dass all dies möglich wurde, sei beim CLG vor allem dem Team zu verdanken. „Das Team ist der Wahnsinn – ihr macht mich richtig stolz“, so Carl-Heinrich Graser an die Adresse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Breites Leistungsspektrum
Bei Laborrundgängen mit Thomas Albert, der selbst schon seit 25 Jahren im Betrieb ist, konnten sich die zahlreichen Gäste vom Leistungsspektrum des Labors überzeugen. Durchgeführt werden Untersuchungen an Lebensmitteln, Kosmetik und Futtermitteln. Mikrobiologische Untersuchungen von Wasserproben, Umweltmonitoring, die Überwachung von Hygienebedingungen, aber auch die Untersuchung von Feststoffen aller Art (Beispiel Boden, Baustoffe, Kunststoffe, Recyclingmaterial) gehören zum Portfolio des Institutes. Dazu kommt unter anderem die Analyse von Raumluftbelastungen und große Kompetenz beim Thema Schmierstoffanalysen.