„Beeindruckender Erfolg, außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement, ökologische Verantwortung“: Diese Schlagworte prägten die Reden beim Festakt zum Abschluss der Dorferneuerung in Wettringen.
Mit einem Fest am Tag des Heiligen Kilian, Würzburger Diözesanpatron und Kirchenpatron von Wettringen, wurde das Ende des seit vielen Jahren laufenden Dorferneuerungsverfahrens gefeiert. Musiker aus allen Gemeindeteilen verstärkten die Blaskapelle Wettringen, die die musikalische Gestaltung der Feier übernommen hatte.
Ehemals Zentgericht
Pfarrer Eugen Daigeler erinnerte bei der Segnung an die bedeutende Geschichte des Ortes, das ehemals Zentgericht war und dem auch seitens der Pfarreiorganisation umliegende Dörfer zugeordnet waren.
In der Begrüßung stellte Friedel Heckenlauer fest, dass in Bayern die Staatsregierung anstrebt, gleichwertige Lebensbedingungen im Land zu schaffen. In den ländlichen Räumen dient der Politik dazu die Dorf- und Flurneuordnung.
„Herr Staatsminister, das Instrument der Dorferneuerung zur Stärkung des ländlichen Raumes, die besondere fachliche und finanzielle Unterstützung aus Ihrem Haus, waren und sind die Mittel zur Stärkung der Räume, die gerade durch die demografischen Veränderungen vor besonderen Herausforderungen stehen“, wandte sich der Bürgermeister an Helmut Brunner. Die Ergebnisse, die heute in Wettringen präsentiert würden, sollten Zeugnis und Beleg dafür sein, dass diese Unterstützung ein wichtiger Beitrag zu einem starken Freistaat Bayern ist.
Wettringen habe sich zu einem attraktiven Wohnort entwickelt, Gewerbe habe sich angesiedelt, viele Privathäuser seien saniert worden und leer stehende Häuser hätten neue Eigentümer gefunden, so Heckenlauer.
„Ich bin beeindruckt von der Vielzahl der Maßnahmen im gesamten Markt und hier in Wettringen von der neu gestalteten Ortsdurchfahrt“, lobte Helmut Brunner. Der Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nannte die Dorferneuerung eines der zentralen Programme zur Stärkung ländlicher Gemeinden und zur Unterstützung der dort lebenden Menschen.
Allerdings sei es nicht Aufgabe der Dorferneuerung nur Geld zur Verfügung zu stellen. „Beratung, Begleitung und Bezuschussung“, diese drei Angebote des Amtes für Ländliche Entwicklung greifen hier ineinander, so der Minister. Deshalb sei unbedingt die Bürgerbeteiligung wichtig, um „vitale Dörfer als lebendige Heimat mit eigenständigem Charakter zu erhalten und weiterzuentwickeln“.
Tolle Gemeinschaftsleistung
Brunner nannte die Umgestaltung des Spielplatzes „eine tolle Gemeinschaftsleistung“. Weitere Projekte der Dorferneuerung waren der Zentbrunnen auf dem neu gestalteten Kiliansplatz vor der Kirche sowie in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt auf einer Länge von rund 500 Metern. Die rund 2,8 Millionen Euro Gesamtkosten wurden vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert.
„Energie dort erzeugen, wo wir sie brauchen“, das sei eine Möglichkeit effizient Energie einzusetzen, so der Minister weiter. Dazu trage die Nahwärmegenossenschaft „Bioenergiedorf Wettringen eG“ bei. Da deren Baumaßnahmen mit denen des Staatlichen Bauamtes, des Marktes Stadtlauringen und der Teilnehmerschaft Dorferneuerung erfolgreich gebündelt wurden, konnten Doppelinvestitionen vermieden werden. 35 Anwesen wurden angeschlossen und zu den Gesamtkosten dieser Energieanlage von 1,1 Millionen Euro gab das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken 100 000 Euro.
Brunner beglückwünschte Bürgermeister Friedel Heckenlauer zum 2. Preis beim Europäischen Dorferneuerungswettbewerb, den ersten Platz habe Stadtlauringen „um Haaresbreite“ verpasst.
Gelungene Ortsdurchfahrt
Der Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck, sprach von einer notwendigen Infrastruktur im ländlichen Raum. Die neu gestaltete Ortsdurchfahrt füge sich gelungen in das Erscheinungsbild des Dorfes ein. „Es geht um die gesamte Gemeinde Stadtlauringen, die immer stärker zum Mittelpunkt geworden sei für diese Region“.
Dass der ökologische Aspekt bei der Dorferneuerung so sehr berücksichtigt worden sei, nannte Florian Töpper beispielhaft. Die vergleichsweise zahlenmäßig kleine Bürgerschaft (Anmerkung der Redaktion: rund 200 Einwohner) habe hier Herausragendes geleistet, lobte der Landrat.
So konnte Peter Wegner namens der Teilnehmergemeinschaft im Schlusswort feststellen: „Wir Wettringer sind stolz auf all das, was in den letzten Jahren erreicht wurde“.