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Schweinfurt: Volksfest-Bilanz in Schweinfurt: Biermenge bleibt Geheimnis

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Volksfest-Bilanz in Schweinfurt: Biermenge bleibt Geheimnis

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    Routiniert wie immer absolvierte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) den Bieranstich beim diesjährigen Volksfest, das trotz des heißen Wetters von Seiten der Verwaltung als Erfolg verbucht wurde.
    Routiniert wie immer absolvierte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) den Bieranstich beim diesjährigen Volksfest, das trotz des heißen Wetters von Seiten der Verwaltung als Erfolg verbucht wurde. Foto: Uwe Eichler

    Auf dem Münchner Oktoberfest sind letztes Jahr 6,3 Millionen Besucher gezählt worden, und die haben 7,5 Millionen Maß Bier getrunken. Ein Jahr vorher waren's 100 000 Besucher weniger, die sich aber ebenfalls 7,5 Millionen Maß Bier schmecken ließen. Das sind offizielle Zahlen der Stadt München, die über alle interessierten Medien verbreitet wurden.

    Wie ist es für die vier beteiligten Brauereien heuer beim Schweinfurter Volksfest gelaufen, im Jahr eins ohne Schweinfurter Bier im Festzelt? Erstmals wurde Kulmbacher Mönchshof-Bier ausgeschenkt. Sie sei „sehr zufrieden“ mit ihrer Premiere auf dem Schweinfurter Volksfest, schreibt die Kulmbacher Brauerei AG auf Anfrage dieser Redaktion. Über ihren Bierabsatz hüllt sie sich aber in Schweigen und bittet um Verständnis, dass sie dazu „keine Aussage treffen“ will.

    Und die Stadt Schweinfurt als Veranstalter, verrät die den Bierumsatz beim Volksfest? Nein, jedenfalls nicht in der Ferienausschuss-Sitzung, in der Ordnungsreferent Jan von Lackum eine "verhalten positive" Bilanz des diesjährigen Festes zog. Die Verwaltung war grundsätzlich zufrieden, auch die Aussteller. Positiv sei trotz der teilweise bis zu 40 Grad im Schatten nämlich zu bemerken gewesen, dass am Abend, wenn es ein bisschen abgekühlt hatte, die Schweinfurter "ihrem Volksfest treu waren."

    Beim Frühsschoppen mit Bembers war das Festzelt beim Volksfest voll. Das war aber an den anderen Tagen aufgrund der großen Hitze nicht immer so, der Biergarten dafür umso beliebter.
    Beim Frühsschoppen mit Bembers war das Festzelt beim Volksfest voll. Das war aber an den anderen Tagen aufgrund der großen Hitze nicht immer so, der Biergarten dafür umso beliebter. Foto: Gerd Landgraf

    Insgesamt, so von Lackum, seien die Umsätze schlechter als vergangenes Jahr gewesen, eben geschuldet dem Wetter. Trotzdem sei das wirtschaftliche Ergebnis der Schausteller nach Information der Verwaltung noch zufriedenstellend.

    Roth-Bier verzeichnet leichte Zuwächse beim Bier-Ausschank

    Wie ist es bei den hiesigen Brauereien gelaufen, bei Roth Bier (Schweinfurt), der Wernecker Brauerei und der Brauerei Martin in Hausen? Roth-Bier-Geschäftsführer Edgar Borst berichtet von „leichten Zuwächsen“ beim Ausschank an den beiden Essensständen Fisch-Sulek und Schwenkgrill Drechsel. Trotz des heißen Wetters sei dort etwas mehr umgesetzt worden als im Vorjahr. Dabei seien 35 bis 40 Grad Hitze wirklich nicht förderlich fürs Biertrinken. Borst: „Wenn es so heiß ist, spielt die Musik erst am Abend.“ Im Festzelt sei der Bierpreis heuer allerdings auf über acht Euro gestiegen, genau auf 8,40 Euro.

    Ulrich Martins Volksfestbier wurde wieder an der Brezenbäckerei Hartnagel gereicht. Er bezeichnet den Umsatz wenig euphorisch als „ok“ – in Anbetracht der heißen Temperaturen. Sein Eindruck ist, dass das Festzelt „eher gemieden wurde“, aber der Außenbereich sei oft gut frequentiert gewesen.

    Wernecker Brauerei vor allem im alkoholfreien Bereich mit Steigerungen

    Die Wernecker Brauerei schenkt ihr Bier beim Imbiss „Rollende Metzgerei“ aus. Das Wetter hat uns allen nicht in die Karten gespielt“, sagt Brauerei-Sprecherin Christine Lang. Bei mehr als 25 Grad Celsius griffen die Gäste zu Radler und alkoholfreien Getränken. Trotzdem sei beim Bier die „Hektolitermarke“ der letzten Jahre auch heuer gehalten worden. Bei den alkoholfreien Getränken sei eine Umsatzsteigerung erzielt worden. Beim Festzelt kam Christine Lang „der Außenbereich voll vor, das Zelt eher nicht“. Das könne aber daran liegen, „dass die Gäste lieber draußen sitzen“.

    Auch für Kinder wurde beim Volksfest wieder eine Menge geboten, unter anderem das Luftballonsteigen beim Kindertag. 
    Auch für Kinder wurde beim Volksfest wieder eine Menge geboten, unter anderem das Luftballonsteigen beim Kindertag.  Foto: Martina Müller

    Zum Bierumsatz äußert sich die Festzelt-Betreiberin „Hahn Zelt & Catering GmbH“ auf Anfrage dieser Redaktion nicht. Leider habe „uns dann doch die Hitze etwas zu schaffen gemacht“. Die Speisen seien gut angenommen und das Festbier sehr gelobt worden.

    Die Polizeibilanz zum Volksfest ist ebenfalls positiv

    Die neue Volksfestverordnung der Stadt wurde im Wesentlichen eingehalten, heißt es auf Anfrage der Redaktion seitens der Polizei. Nur wenige Besucher hätten Flaschen und Krüge auf den Volksfestgassen dabei gehabt, was aus Sicherheitsgründen seit diesem Jahr nicht mehr erlaubt war. Die Betroffenen seien einsichtig gewesen, auf eine Ahndung der wenigen Verstöße sei deshalb verzichtet worden.

    Hunde, Waffen, Pfefferspray und Alkohol durften ebenfalls nicht mitgeführt werden. Dazu habe die Polizei „keine Feststellungen treffen“ können, heißt es auf Anfrage. Angesichts des hohen Besucheraufkommens habe es nur wenige Ordnungs- und Sicherheitsstörungen gegeben. Kurzum: Aus Polizeisicht eine „sehr friedliche Veranstaltung“.

    Das bestätigt auch Jan von Lackum, der überdies betont, die im Vorfeld vorgestellte neue Volksfestverordnung, die unter anderem ein Verbot von Bierkrügen außerhalb der Schankstätten vorsieht, sei "von der Bevölkerung ohne Beschwerden akzeptiert" worden.

    Mit Beschwerden anderer Art musste sich die Stadt dennoch auseinander setzen, nämlich solche auf verschiedenen Internet-Portalen. Oliver Schulte (CSU) war aufgefallen, dass unter anderem in Facebook-Gruppen das Volksfest recht negativ dargestellt wurde. Jan von Lackum verwies in diesem Zusammenhang auf die aus seiner Sicht "unglückliche mediale Berichterstattung" im Vorfeld über die Frage, welche Firma nun das Bier im Festzelt liefert. Die Stadt habe mit der Kündigung von Roth als Lieferant nichts zu tun gehabt, so von Lackum.

    Gleichwohl gestand er zu, dass die Stadtverwaltung im Bereich der sozialen Medien in Zukunft eine andere Strategie fahren sollte und sich dort verstärkt engagieren müsste, um zum Beispiel das Volksfest auch viel stärker zu bewerben und bekannt zu machen. Das würden auch die Schausteller von der Stadt erwarten, als Teil des gesamten Werbepakets.

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