Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 16. Dezember 1919, wurde der Volksbund der deutschen Kriegsgräberfürsorge gegründet. Sein Anliegen: Insbesondere die Gräberpflege und das Gedenken der deutschen Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Darauf wies Oberbürgermeister Sebastian Remelé am Sonntagmorgen auf dem Alten Friedhof in der Schultesstraße hin, wo etwa 50 Personen anlässlich des Volkstrauertages versammelt hatten.
Kränze für die Kriegsopfer
Vor dem Ehren- und Mahnmal hatten Stadt, VdK und Reservistenkameradschaft Kränze angebracht. Das Gedenken gelte allen Kriegsopfern, sagte Remelé, ob Soldaten oder Kriegsflüchtlinge, von denen viele nach 1945 auch nach Schweinfurt kamen, und nicht zuletzt Tausenden ermordeten Juden, die Opfer des NS-Rassenhasses geworden waren.
Viele Soldaten seien auch unfreiwillig in den Zweiten Weltkrieg geschickt worden, und auch die Soldaten des DDR-Regimes hätten sich nicht freiwillig für den Grenzdienst gemeldet, sondern seien abkommandiert worden, so der Oberbürgermeister: "Täter und Opfer - beides kann zusammenfallen." Wichtig sei aber auch, dass die nach 1945 Geborenen keinen Krieg mehr erleben mussten, sondern nur ein Leben in Frieden und Wohlstand kennen.
Die längste Friedensperiode
Nur wenige könnten heute noch um Menschen trauern, die sie selbst kannten und zwischen 1933 und 1945 ihr Leben verloren, sagte Pfarrer i. R. Hans-Dieter Schorn. Auch er erinnerte daran, dass sieben Jahrzehnte Frieden herrsche. Diesen Aspekt betonte auch der VdK-Kreisvorsitzende Winfried Huppmann. Dieser Tag sei "ein Tag voller Trauer, der uns daran erinnert, dem Frieden verpflichtet zu sein". Großen Respekt habe er vor den Frauen und Männern, die sich nach 1945 "den Frieden auf die Fahne geschrieben" und damit die längste Friedensperiode der deutschen Geschichte ermöglicht hätten.
Eine Ehrenabordnung der Reservistenkameradschaft und der Evangelische Posaunenchor Schweinfurt gestalteten die Gedenkfeier mit.