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Volles Rohr mit viel Humor

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Volles Rohr mit viel Humor

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    Volles Rohr mit viel Humor
    Volles Rohr mit viel Humor Foto: FOTO WALTRAUD FUCHS-MAUDER

    Denn es war Rosenmontag im Jahr 2000, als es Dieter Pfister und seiner hoch schwangeren Gudrun einfiel, dass sie heiraten könnten. Für Faschingsdienstag um halb elf gab's prompt noch einen Termin, obgleich die ESKAGE deshalb ihre Vorbereitungen für den Kehraus im Rathaus um eine halbe Stunde verschieben musste.

    Das jung vermählte Paar lud zum Mittagessen unter lauter Narren ein, schaute sich fröhlich den Faschingsumzug an und ging anschließend ins Krankenhaus. Am Aschermittwoch kam dann "die kleine Prinzessin" Heike zur Welt, und eines hätten sich deren Eltern damals bestimmt nicht träumen lassen: dass sie nur dreieinhalb Jahre später selbst der "Prinz" und die "Prinzessin" sein würden.

    Eine Hochzeit "just in time" also, meinte ESKAGE-Präsident Horst Dinkel bei der Prinzenpaar-Vorstellung, und bescheinigte dem Prinzen, dass er dank des neuen Amtes endlich auch seiner Frau gegenüber "die Hosen anhaben" werde. "Leere Worte", sagte dazu grinsend Ex-Prinzessin Antje II.; denn natürlich ziehe "frau" stets aus dem Hintergrund heraus alle wichtigen Fäden.

    Im wahren Leben ziehen Dieter und Gudrun beide an wichtigen Fäden, denn sie ist im Steuerbüro ihres Vaters tätig und macht daneben die Geschäftsführung eines Einkaufscenters mit Gastronomie und Bowling-Bahnen. Er ist für ganz Europa Vorstand des Geschäftsbereiches "Gebäudetechnik" im finnischen "uponor"-Konzern mit weltweit 5200 Mitarbeitern. 65 Niederlassungen und damit 2700 Beschäftigte unterstehen seiner Verantwortung, darunter die "unicor"-AG in Haßfurt, die mit 650 Mitarbeitern nicht nur eine der größten Niederlassungen, sondern auch Pfisters Geschäftssitz ist. Rund 70 Beschäftigte zählt die Niederlassung "Sörberg" in der Schweinfurter Silbersteinstraße, eine 100prozentige Tochter des "uponor"-Konzerns.

    Noch bis vor fünf Jahren aber hatte Dieter Pfister diese Karriere ebenso wenig erwartet wie die jetzige Prinzenschaft. Geboren am 23. Januar 1961 wuchs er in Gochsheim auf und verließ 1977 mit der Mittleren Reife die Schweinfurter Knaben-Realschule. Seine Ausbildung machte er beim Finanzamt Schweinfurt, begann als Steuersekretär und blieb bis 1984 bei der Behörde. Die Zusatz-Qualifikation als Bilanzbuchhalter ermöglichte ihm den Wechsel zum Steuerbüro Pickel in der Roßbrunnstraße. Hier lernte er Horst Rahn, den Firmengründer von "unicor" in Haßfurt, kennen, an dessen Unternehmen er sich 1985 beteiligte. Dank dieser Zusammenarbeit wuchs "unicor" bis 1999 von einst 14 auf 1200 Mitarbeiter, wurde Marktführer im Geschäftsfeld "Rohre für den Sanitär- und Heizungsbereich". In der Folge kam es zu einer Verschmelzung mit der in diesem Marktbereich ebenfalls tätigen "uponor-AG", die ihr Interesse an "unicor" angemeldet hatte.

    Seine Gudrun kannte Dieter damals schon 15 Jahre, denn die am 31. Mai 1966 geborene Prinzessin ist die Tochter seines einstigen Chefs, Siegbert Pickel. Nach dem Abitur 1986 am Celtis-Gymnasium lernte sie im väterlichen Büro, erwarb 1992 den Titel Bilanzbuchhalterin. Dieter war hierbei ihr Dozent, warb sie später ebenfalls als Dozentin. Da aber beide mit anderen Partnern verheiratet waren und insgesamt schon vier Kinder hatten, blieb das Verhältnis jahrelang rein beruflich. Erst Ende 1998, als Gudrun für den beruflich gestressten Dieter die Steuererklärung machte, traf Amors Pfeil die inzwischen Geschiedenen.

    So intensiv wie beide arbeiten, wollen sie nun als Prinzenpaar auch feiern. Den Beginn machen sie heute ab 1111 Uhr, wenn Ex-Prinz Josch und Ex-Prinzessin Biggi - die Pagen des neuen Prinzenpaares - jedem, der in der Hennebergstraße 16 vorbei schaut, Sekt einschenken.

    Zur Inthronisation lädt die ESKAGE am Samstag ab 1930 Uhr ins Veranstaltungs-Center am Hainig ein. In ihrem weinroten Prinzessinnen-Kleid, gestaltet im Maria-Stuart-Stil, wird Gudrun beim Rathaussturm am Samstag, 17. Januar, ab 1111 Uhr vor das Volk treten. Auf diesen Termin freue sie sich besonders, meint sie mit einem Lächeln zu Dieter - und vielleicht sogar mit Blick über den Fasching hinaus. "Denn die Personen werden getauscht, aber Gudrun regiert!"

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