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GRAFENRHEINFELD: Vom klees Blechla zur Brotzeitmusik

GRAFENRHEINFELD

Vom klees Blechla zur Brotzeitmusik

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    Die Musiker der Rafelder Brotzeitmusik machen bei der Spaßmeile in Dingolshausen 2002 ihrem Namen in der Spielpause alle Ehre.
    Die Musiker der Rafelder Brotzeitmusik machen bei der Spaßmeile in Dingolshausen 2002 ihrem Namen in der Spielpause alle Ehre. Foto: Foto: Daniela Schneider

    Manche Namen gehen ins Ohr und bleiben im Gedächtnis – die „Rafelder Brotzeitmusik“ gehört sicherlich dazu. Gegründet wurde die Blechbläserformation 1992. Am Samstag, 25. November, wird das 25-jährige Bestehen mit einem fränkischen Abend und vielen musikalischen Freunden in der Kulturhalle gefeiert.

    Um die Entstehungsgeschichte zu erklären, muss man etwas ausholen. 1981 wurde der Rafelder Volkstanzkreis von 20 Vhs-Tanzkursabsolventen aus Liebe zum fränkischen Tanz, der fränkischen Volksmusik und der fränkischen Tracht gegründet, erinnert sich der Gründer der Rafelder Brotzeitmusik, Altbürgermeister Robert Gießübel. Anfänglich spielten zu den Tanzveranstaltungen die Maintalmusikanten und Gastkapellen auf. Um die Rundtänze in kleiner Bläserbesetzung – Gießübel nennt es auf Rafelderisch „klees Blechla“ – selbst begleiten zu können, wurde dann die sechsköpfige Rafelder Brotzeitmusik aus der Taufe gehoben.

    Alle spielen in fränkischer Tracht

    Die Namensfindung ging relativ flott. Klar war: Der Name musste den gemütlichen Charakter der gespielten Musik ohne Lautsprecherverstärkung und Schlagzeug widerspiegeln. Doch Vorschläge wie „Scheunendrescher“ oder „Rafelder Krautsköpf“ gefielen nicht wirklich, bis dann bei „Brotzeit“ der berühmte Groschen fiel. Brotzeit war nämlich das, was die Musiker zwischen dem Musizieren gerne praktizierten. Und so war die „Rafelder Brotzeitmusik“ geboren.

    Gleichzeitig war die Musikgruppe der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik beigetreten, um an das umfangreiche Notenmaterial zu kommen. Logisch war auch, dass alle – vom Dreispitz auf dem Kopf bis zur Schuhschnalle – in Fränkischer Tracht aufspielten.

    Premiere hatte die Rafelder Brotzeitmusik schließlich im September 1992 beim Tag der offenen Tür im Hof des alten Feuerwehrhauses in der Maingasse. Weitere Auftritte ließen nicht lange auf sich warten: Fränkisches Mariensingen, Kirchweih und Erntedank im Ort, Volksmusikfeste, fränkische Abende, Weinfeste, Kirchweihen und Jubiläen. Auch bei der Grünen Woche in Berlin und im Bayrischen Fernsehen gab es umjubelte Auftritte.

    Große Bühnen sind natürlich für jeden Musiker ein Ereignis, doch das Herz der Rafelder Brotzeitmusik schlägt bis heute für das gemütliche Musizieren. Gerne mischen sich die Musikanten „unters Volk“ und begeistern mit Melodien, die ins Ohr gehen, und „Liedlis“, die das Publikum vom verteilten Liedzettel mitsingen können.

    16 Jahre die Brotzeitmusik mitgestaltet

    Bis 2008 spielte Robert Gießübel das Tenorhorn. Schwer fiel ihm der krankheitsbedingte Rückzug aus der Brotzeitmusik, die er 16 Jahre maßgeblich mitgestaltete. In Erinnerung geblieben sind alle seine Witze in den Spielpausen und der berühmte hochprozentige „Schöpfergeist“ aus der Kelle, den in und um Grafenrheinfeld vermutlich jeder aus eigner Erfahrung kennt. Und wenn er auch selbst nicht mehr mitspielt, ist er bis heute der treuste Fan der Brotzeitmusik.

    Dazu hatte Robert Gießübel, wie Manfred Weth, seit Gründung der künstlerische Leiter der Klangtruppe, hervorhebt, den richtigen Riecher und mit der Gründung der Brotzeitmusik früh eine Entwicklung aufgegriffen: Der Trend zur handgemachten Volksmusik ist nämlich seit einigen Jahren zu spüren. Viele neue Gruppen bereichern die Szene. Sie werden gerne für Veranstaltungen gebucht.

    Von den sechs Musikern der Brotzeit-Stammbesetzung spielen heute noch Fridolin Weth (Tenorhorn-Begleitung) und Manfred Weth (Basstrompete) mit. Verstärkt werden sie von Julia Döpfert (B-Klarinette), André Döpfert (Tuba), Dominik Berchtold (Basstrompete) und Andrea Karl (Trompete).

    Hinweis: Der fränkische Jubiläumsabend beginnt um 19 Uhr, mit dabei sind die Klassen 2a und 3 aus der Grundschule Grafenrheinfeld, die Schrollamusik, die Vasbler Krammetsvögel, die Üchtelhäuser Holzbläser, der Grettschter Dreigesang, Wanderblech und natürlich die Rafelder Brotzeitmusik selbst. Einlass ist ab 18 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro für alle, die nicht auftreten. Karten gibt es in der Apotheke im Hausarztzentrum in Grafenrheinfeld und im Schuhhaus Drescher in Schweinfurt sowie an der Abendkasse.

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