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THEATER: Vom Umgang mit dem Anderssein

THEATER

Vom Umgang mit dem Anderssein

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    Anna Schindlbeck (in der Rolle der Tonka) und Benjamin Jorns (in der Rolle des Abram) in „Jagdszenen aus Niederbayern“.
    Anna Schindlbeck (in der Rolle der Tonka) und Benjamin Jorns (in der Rolle des Abram) in „Jagdszenen aus Niederbayern“. Foto: Foto: Lorenz Becker

    Mit Martin Sperrs „Jagdszenen aus Niederbayern“ zeigt das Theater Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne am Dienstag, 22. November (Schauspielmiete BLAU und freier Verkauf) und am Mittwoch, 23. November (Schauspielmiete ROT und freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr einen modernen Klassiker in der Inszenierung von Christian Schidlowsky. Es spielen Nilz Bessel, Benjamin Jorns, Sandra Lava, Ingo Pfeiffer, Susanne Pfeiffer und Anna Schindlbeck.

    Auch genau 50 Jahre nach seiner Uraufführung erweist sich Martin Sperrs Schauspiel vom Umgang der Menschen mit denen, die anders sind, als höchst aktuell. Sperr, geboren 1944 in Steinberg in Niederbayern, galt bereits mit Mitte 20 als eine der großen Hoffnungen des deutschen Dramas, begründet durch sein berühmtestes Stück „Jagdszenen aus Niederbayern“. Es war der erste Teil seiner „Bayrischen Trilogie“, die er mit „Landshuter Erzählungen“ und „Münchner Freiheit“ vollendete. Sperr wird als ein Erneuerer im Genre kritischer Volksstücke betrachtet. „Martin Sperr besaß das Talent, mit pointiert gesetztem Dialekt an einer neuen, sozialistischen Heimatsaga zu schreiben.

    Er war, noch vor seinem Landsmann Franz Xaver Kroetz, ein Wiedererfinder des realistisch-poetischen Volksstücks: Nachfahre Ödön von Horváths und der damals gerade wiederentdeckten Marieluise Fleißer.“ (Der Tagesspiegel)

    Im Dorf Reinöd ist nach der Währungsreform das gewohnte, nach außen idyllische Leben zurückgekehrt. Doch hinter den Kulissen geht der dörfliche Kleinkrieg weiter, der sich gegen alle Außenseiter richtet. Die Bäuerin Maria, die mit ihrem Knecht Volker zusammenlebt, nachdem ihr Mann nicht aus dem Krieg zurückkam, wird als Schandfleck angesehen.

    Ihr 18-jähriger Sohn Rovo, der an einer posttraumatischen Neurose leidet, gilt als Dorftrottel. Als Abram, der wegen Homosexualität eine Haftstrafe verbüßt hat, in das Dorf zurückkommt, bietet sich eine neue Zielscheibe. Maria erwischt ihn im Gespräch mit Rovo und behauptet, er habe ihren Sohn verführt. Aus Verzweiflung über den Psychoterror vergeht sich Abram an der Magd Tonka. So will er beweisen, dass er ein richtiger Mann ist. Als Tonka Abram erzählt, dass sie ein Kind von ihm erwartet und ihn zu erpressen versucht, eskaliert die Situation . . .

    Vorverkauf ab Samstag, 1. Oktober, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

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