Am Ortsrand von Mutzenroth führt ein Weg in den Wald. Nach etwa zwei Kilometern ist man, vorher kaum einsehbar, vor einer Klinik – aber keiner Gewöhnlichen. Die Klinik am Steigerwald ist eine Privatkrankenanstalt und wendet Chinesische Medizin und biologische Heilverfahren an. Vor 14 Jahren gründete der Arzt Dr. Christian Schminke die Klinik in der ehemaligen Waldesruh. Am Tag der offenen Tür kamen zahlreiche Interessierte, um die Behandlungsmethoden und Klinikgebäude kennen zu lernen. Sogar ein Busshuttle von Gerolzhofen aus wurde eingerichtet.
Die derzeit zwölf Ärzte behandeln hauptsächlich Patienten mit chronischen Schmerzen, chronisch entzündlichen Erkrankungen und neurologischen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel Rückenleiden, Kopfschmerzen, Rheuma, Darmerkrankungen, Hauterkrankungen, Depressionen oder Tumornachsorge.
Den Ärzten stehen etwa 90 Mitarbeiter zur Seite, um die 35 stationären Patienten und die Ambulanzpatienten zu versorgen.
„Ich bin froh und glücklich, einen kleinen Ort zu haben, an dem wir Patienten eine Hoffnung geben können“, so der ärztliche Leiter Dr. Christian Schminke in seinem Vortrag über die Chinesische Medizin. Er berichtete über die chinesischen Therapien Akupunktur, Moxibostion, Puls- und Zungendiagnostik, Blutegeltherapie, die japanische Massagetechnik Shiatsu und noch einige mehr.
„Die Chinesische Arzneitherapie geht tiefer. Sie verlangt eine sehr intensive Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient“, so Schminke. Er ging auch auf die Kosten der Behandlung ein und stellte fest, dass gesundheitspolitisch keine guten Zeiten seien. Schon lange bemühe er sich, eine Kassenzulassung zu bekommen. Bis jetzt aber ohne Erfolg.
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit dem Methodenschatz der Chinesischen Medizin. „Als zentrale Aufgabe verstehen wir es, diesen Schatz weiter zu entwickeln und ihn an europäische Gegebenheiten anzupassen“, so der Chefarzt. Aus diesem Grund habe Forschung und Fortbildung einen hohen Stellenwert in der Klinik.
Komplementiert wurden die Erklärungen des Leiters durch den Vortrag von Dr. Thomas Hansen „Körpertherapie in der Klinik - mehr als eine Symptombehandlung“.
Begeistert äußerte sich die Patientin Wilma Bunse-Wessel aus Hamburg, die seit mehr als drei Wochen stationär behandelt wird. „Es war kein leichter Weg, aber ich bin froh, meine starken Medikamente zum Teil durch Teemischungen ersetzen zu können“, sagt sie. Auch Christina Frey aus Coburg gefällt die ganzheitliche Behandlungsmethode. „Die Leute sind sehr freundlich, und es ist immer jemand für mich da“, so die Patientin, die überhaupt nicht versteht, dass die Kosten nicht einmal teilweise übernommen werden.
Ob beim Vorführen von Qi Gong, Psychotonik (Atem- und Bewegungstherapie), Schröpfen, Akupunktmassage, im japanischen Bad oder in der mit einheimischen und chinesischen Kräutern bestückten Apotheke standen Ärzte und Mitarbeitern den vielen interessierten Besuchern für Auskünfte zur Verfügung. Das Programm rundeten der Erlebnisrundweg, der Schwingstein, der Klinikgarten, und die vielseitige Kinderbetreuung ab.
ONLINE-TIPP
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