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SCHWANFELD: Von der Raumstation Mir zum SV Schwanfeld

SCHWANFELD

Von der Raumstation Mir zum SV Schwanfeld

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    Bürgermeister Richard Köth empfing die Fackelläufer.
    Bürgermeister Richard Köth empfing die Fackelläufer.

    Sie tragen exotische Ehren-Namen wie Satyagraha, Dipavajan oder Rasmiran: die zehn Läufer, die mit Friedensfackel von Theilheim Richtung Schwanfeld joggen – mit Begleitbus. Bürgermeister Richard Köth trägt mit dem Auto ebenfalls zur Streckensicherung bei.

    „Peace Run“ nennt sich die europaweite Aktion, zu der die internationalen Teilnehmer in Tschechien gestartet sind. Halt machten sie nun im ältesten Dorf Deutschlands, mit 7000 Jahren sogar noch älter als der uralte Hinduismus, dem der Namensgeber des „Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Runs“ angehört hat.

    1987 startete der erste Peace Run im Big Apple, seither haben die Läuferteams 500 000 Kilometer zurückgelegt und damit 13-mal die Welt umrundet und 140 Länder besucht. „Macht den ersten Schritt!“ lautet das Motto. Es geht der Sri-Chinmoy-Bewegung buchstäblich um Entspannung, sowohl durch persönliche Meditation, als auch Einsatz für den Weltfrieden.

    In Schweinfurt gab es einen eigenen Empfang, auch der Landkreis wurde durcheilt. Am Kembach hat die Gemeinde die Ankunft der Friedensbotschafter spontan ins Sportfest des SV Schwanfeld integriert. Eine große Schar Neugieriger hat sich eingefunden, als die Fackel nach dem Gottesdienst am Sportheim eintrifft.

    „Es beginnt bei jedem selbst!“ meint Dipavajan Renner, Europakoordinator des Peace Run aus Graz. Es gehe darum, ein gemeinsames Zeichen für den Frieden zu setzen.

    Leichtathlet Carl Lewis und Millionen weitere Sportler, Nelson Mandela, Gorbatschow, Mutter Teresa und zwei Päpste hätten die Fackel schon in Händen gehalten: „Und jetzt ihr!“

    Das Feuer des Friedens hat es bis hinauf zur Raumstation Mir geschafft – natürlich nicht die gleiche Fackel, auch im Bus stehen vorsichtshalber zwei Ersatzfackeln bereit. Trotzdem fühlt sich Bürgermeister Köth geehrt, nach dem Papst nun ebenfalls das berühmte Friedenszeichen entgegenzunehmen.

    Die einzelnen Läufer stellen sich vor, in der Landessprache: Serbien ist ebenso vertreten wie Bosnien-Herzegowina, Guatemala, Deutschland oder Italien. Die Russin stimmt „Kalinka“ an, Rasmiran gibt zerknirscht zu, dass er aus Großbritannien kommt, was für Heiterkeit sorgt. Marius stammt aus Polen, Satyagraha hat die doppelte Staatsbürgerschaft von Rumänien und Moldawien, EU-Beitrittskandidat und Zuckerproduzent an der Grenze zur Ukraine: „Zucker aus biologischem Anbau“, wie der Sportler später ergänzt. Die Franken singen beschwingt das Schwanfeld-Lied, die Fackel wird durch die Zuschauer weitergereicht. Dann präsentieren die „Peace Runner“ den Peace-Run-Song: „Peace Run, Peace Run, Peace Run, Peace Run! Oneness-world-heart-joy has begun!“ „Friedenslauf, Friedenslauf, Friedenslauf, Friedenslauf! Die Freude am herzlichen Einssein mit der Welt hat begonnen.“ Ein Eintrag ins Goldene Buch darf nicht fehlen. Anschließend gibt es noch eine Ehrenrunde rund um den Fußballplatz, der Rathauschef trägt die Fackel vorneweg.

    Auch wenn es gelegentlich kritische Stimmen zu den intensiven Meditationsübungen der Sri-Chinmoy-Bewegung gegeben hat: Um eine Sekte handelt es sich dabei nicht, der Gründer war ein weltweit respektierter „Guru“, ein inspirierender Lehrmeister im klassischen indischen Sinn. In der Welthauptstadt New York wurden von ihm auch UN-Mitarbeiter in der Kunst der Entspannung unterrichtet. Der Frieden auf Erden, er braucht manchmal einfach unkonventionelle Methoden.

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