Das Grün sticht sofort ins Auge. Aber was heißt überhaupt das Grün? Es ist die Farbe in ihrer ungemeinen Vielfalt, mit der Irmgard Weber ihre meist großformatigen Arbeiten grundiert. Grün ist Leben, Natur. Beides steht für entstehen und vergehen, für aufblühen und verwelken. Diese Motive durchziehen die Bilder der 60-Jährigen Pfälzerin, die unter dem Titel „Bewohntes Land“ bis zum 26. August in der Sparkassengalerie zu sehen sind.
Sie werden in oft monatelangen Prozessen gemalt. Ihre Bilder wachsen. Mit energischen Strichen trägt Irmgard Weber die Farbe auf, Schicht um Schicht. Sie wischt, kratzt, schabt und lässt dann Gestalten, Formen in diesen strahlenden Grund hineinwachsen. Zu erkennen sind unterschiedlich stark abstrahiert Schiffsrümpfe, Menschengruppen, gespenstische Gesichter, gebrochene Blumen. Es erscheinen Wasserflächen, in denen sich das Grün der Natur spiegelt.
Natur ist für diese Malerin jedoch nicht allein heile Welt, sondern auch Zerstörung und Untergang. Nicht umsonst ist ihre zweite wichtige Farbe das zum Grün komplementäre Rot, das sehr zurückhaltend mit einer Tendenz zur Erdigkeit erscheint.
Daneben sind in der Sparkassengalerie auch einige Zeichnungen Webers zu sehen. Auch hier dominiert die große Geste, der entschiedene Strich, mit dem sie Figuren, Gesichter aufs Blatt wirft.
Sparkassengalerie bis 26. August. Montag bis Donnerstag 8.30 bis 17 Uhr, Freitag bis 16.30 Uhr.