Schon 1943 hatten die Alliierten versucht, die Schweinfurter Industriebetriebe auszulöschen. Die US-Luftstreitkräfte erzielten im August und Oktober jedoch nur Teilerfolge, mussten schwerste Verluste verbuchen. Der 14. Oktober ging als "Schwarzer Donnerstag" in die Geschichte der US-Luftflotte ein. Von Südengland aus waren die viermotorigen Fliegenden Festungen gestartet. Über Schweinfurt entluden 230 Maschinen ihre tödliche Fracht. Der Angriff dauerte nur 35 Minuten. 276 Menschen starben in Schweinfurt. Die US-Luftflotte verlor 60 Bomber und 600 Mann Besatzung. Auf deutscher Seite war neben dem Einsatz von Jagdflugzeugen vor allem der eng um die Stadt gezogene Flakgürtel erfolgreich.
Der "Black Thursday" stoppte die Luftangriffe auf deutsche Städte durch die Amerikaner zwei Monate. Doch im Februar sollte die Kugellagerstadt erneut Ziel eines Bombenhagels werden.
Am 24. erreichten, exakt 26 Minuten nach 13 Uhr, 266 US-Bomber Schweinfurt. Sie zerstörten in weniger als 20 Minuten große Teile der Wohnquartiere in der Innenstadt. In der Nacht griff dann noch die gesamte britische Luftflotte mit 660 Bombern zweimal an. Der ersten Attacke von 2259 Uhr bis 2335 Uhr folgte zwischen 1 Uhr und 140 Uhr ein zweiter Luftangriff.
Die Industrieanlagen waren eigentlich das Ziel. Doch wurden die Bomben vielfach zu früh ausgelöst; teilweise aus Furcht vor dem Feuer der deutschen Flak. Ganze Felder vor der Stadt wurden so "umgepflügt", das "Rokoko-Dorf" Grafenrheinfeld wurde verwüstet. Insgesamt notierten 16 Nachbardörfer der Stadt Bombeneinschläge. Stadt und Umland waren von insgesamt 36 000 - meist großkalibrigen - Spreng- und Brandbomben getroffen worden.
Diese drei (von insgesamt 15 Luftangriffen) auf Schweinfurt forderten in der Stadt 302 Tote. Über 7000 Schweinfurter verloren ihre Wohnungen. Erstmals musste die Evakuierung über den Landkreis hinaus erweitert werden. Vor allem Frauen und Kinder suchten Zuflucht in den Gemeinden des Gerolzhöfer, Haßfurter und Hofheimer Landes.
Der zweite Angriff war schlimmer als der bei Tageslicht. Der Luftdruck ließ Häuser zusammenstürzen. Zeitzeugen berichteten von orkanartigen Stürmen in den Straßen. Die Stadt brannte an allen Ecken und Enden. Die Bergung der Verschütteten war während des Bombenhagels unmöglich. Außerdem waren die Hilfsmannschaften vor allem mit der Bekämpfung des Feuers beschäftigt. Die Brandbomben zeigten eine verheerende Wirkung. Schon beim Angriff der Amerikaner war die Wasserversorgung teilweise ausgefallen, zur Brandbekämpfung mussten Eimer eingesetzt werden.