Routinemäßig lud die Vorstandschaft des Kulturvereins Lindach die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung in den Gasthof „Zum Löwen“ ein. Allerdings folgten von den 207 gerade einmal 18 Mitglieder der Einladung. Eigentlich findet diese Zusammenkunft im jährlichen Rhythmus statt. Corona bedingt musste sie im letzten Jahr entfallen. So konnte Vorsitzender Christian Hellert nur über wenige Aktionen aus dem Vereinsleben berichten.
Trotz der Pandemie versuchte man die aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so gut es ging zumindest etwas bei Laune zu halten, damit das Vereins- und damit auch das Dorfleben nicht völlig zum Erliegen kam. Nachdem das übliche Helferessen, verbunden mit einem unterhaltsamen Abend, ausfallen musste, übergab man ersatzweise den Aktiven der Theater- , der Blaskapellen- und der Chorgruppe pro Person einen Gutschein, verbunden mit einem persönlichen Brief, in dem man die geleistete Arbeit würdigte und sich bedankte. Obwohl so gut wie keine finanziellen Einnahmen zu generieren waren, schaffte man nützliche Dinge an.
Im zeitigen Frühjahr 2020 startete man, bevor die Coronawelle so richtig begann, wie üblich mit den Lindacher Laientheatertagen. Geplant waren zehn bis elf Theateraufführungen. Nach der zweiten Aufführung war Schluss, weil öffentliche Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Die dafür getätigten Ausgaben konnten nicht eingespielt werden. Die Eintrittsgelder für die im Vorverkauf bereits abgesetzten Karten mussten wieder zurückgezahlt werden, was einen nicht unerheblichen logistischen Aufwand mit sich brachte.
Auch die Martinikirchweih im November 2020 wurde abgesagt. Dennoch schaffte man dafür künstliche Kirchweihbäume an und stellte sie ohne großes Tamtam, wie sonst üblich an der Kirche, an den Gasthäusern und an den Anwesen der beiden örtlichen Gemeinderäte auf. Gezwungenermaßen musste man auf künstliche Kirchweihbäume zurückgreifen, weil die Gemeinde keine Naturbäume zur Verfügung stellen konnte.
Um Mitglieder werben
Für die Arbeit im Chor und in der Blaskapelle erwarb man einen Scannerdrucker, der zur Vervielfältigung der Noten- und Textblätter dient. Das Singen im gemischten Chor wurde ebenso pandemiebedingt eingestellt wie das Musizieren in der Blaskapelle. Wie befürchtet, kam es auch so weit, dass einige Mitglieder der beiden Klangkörper ihre Aktivitäten einstellten. Dennoch möchte man hier nicht so einfach aufgeben. In der nächsten Zeit will man verstärkt um aktive Sänger und Musikanten beiderlei Geschlechts werben, nicht nur innerorts, wie zu hören war.
Die Blaskapelle begann schon vor geraumer Zeit wieder mit den Proben, wie ihr Leiter Walter Strauß anmerkte. Er freute sich darüber, dass man mit den Musikgruppen aus den Nachbardörfern in gutem Kontakt stünde, der einen regen Austausch von aktiven Musikern mit sich brächte. In ähnlicher Weise will man auch beim Chor verfahren. Die Theatergruppe wird den im letzten Jahr begonnen Dreiakter „Phantom der Oma“ wieder aufgreifen und im kommenden Frühjahr auf der Bühne fortsetzen, sofern es die dann geltenden Coronamaßnahmen erlauben. Auch die Kirchweih im November und das Kirchenkonzert im Dezember sollen wieder veranstaltet werden, wenn es keine gravierenden Einschränkungen dafür geben wird.
Minus in der Kasse
Selbstverständlich bekam auch die Kassenwartin Eva Englert das Wort. Sie musste ein nicht unerhebliches Minus in der Kasse vermelden, das eindeutig der Pandemie geschuldet ist. Dennoch bescheinigten ihr die beiden Kassenprüfer Otmar Krapf und Stefan Wiederer eine ordentliche, einwandfreie Arbeit, was zu einer einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft führte.
Auch Neuwahlen standen auf der Tagesordnung. Alle bisherigen Funktionsträger stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihrem jeweiligen Amt bestätigt: Vorsitzender Christian Hellert, Stellvertreter Heinz Rock, Schriftführer Horst Niedermeyer, Kassenwartin Eva Englert. Jugendbeauftragter Felix Dittmann, Kassenprüfer Otmar Krapf und Stefan Wiederer.