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Schweinfurt: VSR-Gewässerschutz präsentiert Ergebnisse der Brunnenwasseranalysen im Kreis Schweinfurt

Schweinfurt

VSR-Gewässerschutz präsentiert Ergebnisse der Brunnenwasseranalysen im Kreis Schweinfurt

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    Harald Gülzow erläutert Messwerte im Kreis Schweinfurt.
    Harald Gülzow erläutert Messwerte im Kreis Schweinfurt. Foto: Ruben Wiltsch

    Der VSR-Gewässerschutz hat die Ergebnisse seiner Brunnenwasseranalysen im Kreis Schweinfurt veröffentlicht. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Organisation. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 496 Wasserproben auf Belastungen mit Nitrat, Eisen und Bakterien untersucht. Die gemeinnützige Organisation war mit ihrem Labormobil in mehreren Städten aktiv, darunter Schweinfurt, Werneck, Schwebheim und Gerolzhofen. Brunnenbesitzer konnten ihre Wasserproben direkt zum Labormobil bringen oder per Post einsenden.

    Die Analysen der Brunnenwasserproben ermöglichten dem VSR-Gewässerschutz einen umfassenden Überblick über die Grundwasserbelastungen. "Außerdem helfen wir mit den Untersuchungen gesundheitliche Gefahren bei der Nutzung im Garten auszuschließen", erklärt Harald Gülzow, der am Informationsstand den Brunnenbesitzern beratend zur Seite stand. Jeder Brunnenbesitzer erhielt ein ausführliches Gutachten, das die Messergebnisse sowie eine Bewertung für die Nutzung des Wassers beinhaltete.

    Harald Gülzow, Physiker und seit über 40 Jahren im Gewässerschutz aktiv, hat die Brunnenwasserproben der vergangenen sechs Jahre im Kreis Schweinfurt ausgewertet. Er stellte fest, dass die Nitratkonzentration im Grundwasser aufgrund intensiver Landwirtschaft weiterhin zu hoch ist. "29,3 Prozent der Brunnen überschreiten bedauerlicherweise den Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 Milligramm pro Liter Nitrat. Besonders alarmierend ist, dass 7,9 Prozent der Brunnen sogar über 100 Milligramm pro Liter Nitrat lagen", so Gülzow. Bestimmte Gemüsesorten wie Blattsalat, Radieschen, Spinat und Rettich nehmen besonders viel Nitrat auf, wenn hohe Konzentrationen im Boden vorhanden sind. Neben stickstoffhaltigem Dünger erhöht auch das Nitrat im Gießwasser den Nitratgehalt in den Pflanzen.

    Ein weiteres Hindernis bei der Nutzung des Brunnenwassers sind erhöhte Eisenwerte. "Unsere Analysen im Kreis Schweinfurt ergaben allerdings, dass in der Regel sehr wenig Eisen im hiesigen Brunnenwasser enthalten ist. So kommt es dadurch kaum zur Beeinträchtigung bei der Nutzung im Garten", berichtet Gülzow.

    Sorge bereitet ihm die Zunahme der Bakterienbelastung im Brunnenwasser, die er auf Starkregenfälle zurückführt. Das mit coliformen Keimen belastete Wasser dringt in undichte Brunnen ein. "Bei unseren Wasseruntersuchungen im Kreis Kleve fanden wir diese Bakterien in 35,2 Prozent der getesteten Brunnen", berichtet der Experte. Eine zusätzliche Gefahr sieht er in defekten Abwasserleitungen, durch die Fäkalien ins Grundwasser gelangen und es mit dem Kolibakterium (Escherichia coli) kontaminieren können. "Diese Darmbakterien haben wir in 8,6 Prozent der untersuchten Brunnen festgestellt", so Gülzow. Er weist darauf hin, dass das Wasser dann auch mit weiteren Viren und Bakterien belastet sein kann, die zu schwerwiegenderen Krankheiten führen. Der VSR-Gewässerschutz hat eine Checkliste erstellt, anhand derer jeder prüfen kann, welche Ursachen für die Bakterienbelastung vorliegen könnten.

    Über den VSR-Gewässerschutz

    Der VSR-Gewässerschutz wurde 1980 als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen gegründet und setzt sich für sauberes Wasser ein. Der Verein führt Untersuchungen von Bachwasser und Grundwasser durch. Die Beprobung von Oberflächengewässern kann der VSR-Gewässerschutz selbst erledigen. Bei den Wasserproben vom Grundwasser ist die gemeinnützige Organisation jedoch auf die Mithilfe von Brunnenbesitzern angewiesen.

    Die umfassenden Auswertungen der Brunnenwasserergebnisse hat der VSR-Gewässerschutz auf seiner Homepage mit Diagrammen veranschaulicht dargestellt. Interessierte können dort auch erfahren, wann das Labormobil wieder in der Region hält.

    Weitere Informationen sind über die interaktive Karte auf der Webseite vsr-gewaesserschutz.de/regionales/bayern zugänglich.

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