„Ohne Menschen wie sie, die sich seit Jahren für Projekte, Institutionen und damit für Menschen in ihrer Umgebung einsetzen, wäre unser Land ein ganzes Stück ärmer“, betonte Staatsministerin Melanie Huml bei der Spendenübergabe von 69 000 Euro, die die „Karl-Wagner-Stiftung“ aus Eschenbach-Eltmann an verschiedene Organisationen in Bamberg überreichte.
Die Ministerin stellte noch einmal den persönlichen Anlass von Karl Wagner für die Stiftung heraus, die in dem Satz gipfelte: Ich möchte etwas für hilfsbedürftige Menschen in meiner Umgebung tun. Hier sei das eigene Schicksal Orientierung gewesen. Anlass für die Gründung der „Karl-Wagner-Stiftung“ war der familiäre Schicksalsschlag, dass Sohn Karl-Stefan als Frühgeburt mit 640 Gramm und 27 Zentimetern auf die Welt gekommen und seitdem schwerstbehindert ist. Damit sei die Nachkommenschaft für die Führung der Brauerei nicht gegeben gewesen. Um ihren Fortbestand zu sichern, habe man sie dann in eine Stiftung überführt. Nun laufe das Unternehmen mit einem neuen Partner weiter. Der 16-jährige Sohn Karl-Stefan besucht derzeit die 11. Klasse des Förderzentrums in Schonungen.
Melanie Huml betonte, dass es fast unzählige Möglichkeiten gebe, im Alltag etwas Sinnvolles für andere Menschen zu bewirken. Niemand von uns könne die ganze Welt retten. Das verlange auch niemand. Aber fast jeder von uns könne sich einen Punkt heraussuchen, an dem er helfen könne.
Dabei stellte Ministerin Huml die von der Stiftung unterstützten Institutionen heraus, die in ihrer Arbeit ganz unterschiedlich seien. Die „Kinderseelen e.V.“ aus Bamberg begleitet Kinder und Jugendliche, die an einer psychischen Erkrankung leiden und setzt auf verschiedensten Ebenen an bis hin zu Fortbildungen und erlebnispädagogischen Ausflügen. Sie wurde mit 10 000 Euro bedacht.
Die „Frühförderung Sehen Kulmbach“ tue das ihre, um sehbehinderte, blinde und visuell wahrnehmungsauffällige Säuglinge, Kinder und deren Familien von Geburt bis zum Beginn der Schulzeit zu begleiten. Hier gelte „je früher man ansetzt, desto mehr kann man häufig erreichen“ und das wurde mit 5000 Euro gefördert. Der „Hospizverein Bamberg“ kümmert sich um Menschen in besonders schweren Stunden sowie um Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit lebensverkürzenden Erkrankungen und fördert auch die Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche. Er erhielt 10 000 Euro. Auch eine Familie wurde mit 9000 Euro bedacht für die fortwährende, liebevolle Unterstützung und das herausfordernde Umsorgen der eigenen Kinder.
Eine Förderung von 30 000 Euro erhielt die „Lebenshilfe Schonungen“ mit ihrem Förderschwerpunkt „körperliche und motorische Entwicklung“, wo man Aktivitäten unterstütze, die über den Klassenlehrplan hinausgehen wie Klassenausflüge und Schulfeiern. Alle wüssten, dass es sich wesentlich besser lernen und leben lasse, wenn die Atmosphäre stimme. Mit Musicalaufführungen, verschiedenen Festivitäten und zeitweise sogar einer eigenen Imkerei könnten sich die Aktivitäten der Schule mehr als sehen lassen.
Mit 5000 Euro wurde auch die Lebenshilfe Augsfeld bedacht, die einen Raum schafft, in dem Menschen mit Behinderung ihrer handwerklichen und kreativen Fähigkeiten nachkommen könnten. Die in der Werkstatt gefertigten Waren werden sogar in einem Verkaufsladen angeboten und das reiche von Dekorationsobjekten bis hin zu Gegenständen des persönlichen Bedarfs.
Karl Wagner dankte dem Stiftungsrat, ohne den die Stiftung nicht zu steuern wäre. Eigentlich habe er sich die Steuerung einer solchen Stiftung viel leichter vorgestellt, aber sie sei kompliziert und sehr umfangreich. Mit seiner Frau Ute Seitz sowie den Fachleuten im Kontrollorgan der Stiftung Werner Stegemann, Jürgen Rößler und Jürgen Wagner laufe dies aber bestens zur Unterstützung kranker und benachteiligter Kinder und ihrer Familien in Franken.