Humor und Sprachwitz prägen die Komödie „Ingeborg von Curt Goetz (1888–1960, „Das Haus in Montevideo“) aus dem Jahre 1922, die Bernd Lemmerich mit Ivy Haase, Stefan Busch, Peter Hub und Christine Hadulla für das Theater an der Disharmonie inszeniert. Das Motto: Wann wird die Liebe zum Problem? Anders gesagt: „Eine probate Lebensphilosophie können Sie mit nach Hause nehmen“, verspricht jedenfalls die Ankündigung.
Ingeborg und Otto führen eigentlich eine glückliche, ein wenig langweilige Ehe. Bis eines Tages Peter auftaucht. Otto ist Inges ehemaliger Lehrer, also ein gutes Stück älter. Peter war ein Mitschüler, den Inge aber kaum kannte. Damals hatte Peter Inge und Otto bei einem verbotenen Treffen gesehen, die beiden aber gedeckt und war deshalb von der Schule geflogen. Da Ingeborg nicht aufhörte, den ritterlichen Unbekannten zu rühmen, hatte sich schließlich Otto als derselbe ausgegeben. Jetzt aber fliegt der Schwindel auf.
Die 20-jährige Ivy Haase ist bereits in der Titelrolle des Musicals „Aida“ und in Lemmerichs „Leonce-und-Lena“-Inszenierung hervorgetreten. Sie spielt die Ingeborg, die von zwei Männern umworben wird: „Sie genießt die Aufmerksamkeit, spielt mit der Situation, hat aber nicht die Absicht, ihren Mann zu verlassen.“ Otto (Peter Hub) reagiert abgeklärt: Ihm sei klar gewesen, dass seine Frau anfällig sein könnte für die Reize eines Mannes mit ein wenig mehr Schwung, sagt er. Peter (Stefan Busch) verspricht dieser Mann zu sein, ihn irritiert allerdings Ottos erwachsene Haltung. „Er hatte die Absicht, Inge zu verführen, nun kämpft er mit sich, ob er diese Ehe zerstören will“, sagt Ivy Haase. Und dann ist da noch Tante Ottilies (Christine Hadulla) Ratschlag, eine Frau solle bei dem Mann bleiben, den sie liebt, und mit dem anderen ein Verhältnis beginnen. . .
Ivy Haase, die in Erlangen Theater- und Medienwissenschaft studiert, kann sich durchaus mit ihrer Figur identifizieren. Sie findet das Stück auch nicht angestaubt, wenngleich Details wie ein höchst bedeutsamer Leberfleck am Beine Ingeborgs heute wohl kaum mehr so sensationelle Wirkung hätten wie im Jahre 1922.
Die Termine: Mittwoch, 14. Mai, bis Freitag, 16. Mai, und Donnerstag, 22. Mai bis Samstag, 24. Mai, jeweils 19.30 Uhr, Disharmonie – www.theater-disharmonie.de Karten: Tel. (0 97 21) 2 88 95.