Schweinfurt (ANN) Trotz fieberhafter Ermittlungen hat die Kriminalpolizei noch keine heiße Spur, nachdem Unbekannte in der Nacht zum Sonntag hinter der Diskothek "Megadrom" einen Sprengkörper gezündet hatten. Erste Untersuchungen der Spezialisten des Landeskriminalamtes haben ergeben, dass möglicherweise eine Handgranate im Spiel war, berichtet die Polizei. Nach neusten Erkenntnissen muss auch davon ausgegangen werden, dass die Täter mit einem roten VW Golf unterwegs waren. Bei der Aufklärung des Anschlags hofft die Arbeitsgruppe Disco weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Wie berichtet, hatten die Täter in der Nacht zum Sonntag an der Rückseite der Diskothek "Megadrom" einen Sprengkörper gezündet, der nach den neuesten Erkenntnissen eine sehr starke Sprengkraft hatte. Durch die Wucht der Detonation wurden die Fassade und vier in der Nähe abgestellte Autos zum Teil erheblich beschädigt. Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass ein Mann aus Schweinfurt gerade zu dem Zeitpunkt mit seinem Auto auf dem Parkplatz anhielt, als der Sprengkörper detonierte. Das Auto wurde erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der 42-jährige Fahrer war noch nicht ausgestiegen und entging damit knapp schwereren Verletzungen. Es gelang ihm noch, rückwärts vom Tatort wegzufahren.
Die Spurensuche der Kripo Schweinfurt hatte bis in die Morgenstunden gedauert. Am Sonntagvormittag wurde die Arbeitsgruppe Disco eingesetzt, die im Laufe des Tages Verstärkung von Beamten des Landeskriminalamtes bekam. Beweismittel, die Hinweise auf den verwendeten Sprengsatz zulassen, nahmen die Beamten dann nach München zur Untersuchung mit. Nach ersten Erkenntnissen spricht vieles dafür, dass bei der Detonation eine Handgranate Verwendung fand.
Es gibt Hinweise, dass die Täter mit einem roten VW Golf unterwegs waren. Zeugen berichten, dass dieser Wagen bereits 20 Minuten zuvor an der Rückseite der Diskothek abgestellt war. Dort sollen sich dann auch drei junge Männer aufgehalten haben.
Nun untersuchen die Beamten der Arbeitsgruppe Disco Fälle aus der Region Main-Rhön, bei denen Diskotheken Ziel von unbekannten Tätern waren. Wie berichtet, hatte ein Unbekannter am 26. Juni ein Feuer an der Diskothek "Megadrom" gelegt, das sehr schnell entdeckt und gelöscht worden war. Im Januar warf ein Unbekannter einen Molotow-Cocktail auf das Dach einer Diskothek in Burglauer im Landkreis Rhön-Grabfeld. Das Feuer erlosch von selbst, ohne Schaden anzurichten. Bei der Aufklärung des Anschlags am "Megadrom" hofft die Kriminalpolizei weiterhin auf Hinweise: Tel. (0 97 21) 20 26 16. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen, hat das Landeskriminalamt 2000 Euro Belohnung ausgesetzt.