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SCHWEINFURT/NIEDERWERRN: Wartezeit für Morbus-Bechterew-Patienten

SCHWEINFURT/NIEDERWERRN

Wartezeit für Morbus-Bechterew-Patienten

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    Mit 17 000 Mitgliedern gilt DVMB zwischenzeitlich als größter (bundesweiter) Schweinfurter Verein. Er hat seinen Sitz in der Metzgergasse 16. Über die Regularien hinaus ging es den Delegierten vor allem um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Probleme der Morbus-Bechterew-Patienten, die unter Umständen bis zu sieben Jahren warten müssen, bis der richtige Arzt für die Diagnose der Krankheit gefunden sei.

    Wie Geschäftsführer Ludwig Hammel erläuterte, will die DVMB erreichen, dass über diagnostische Fragen durch den jeweiligen Apotheker die lange Wartezeit für den Patienten verkürzt werden kann, damit er schneller den richtigen Arzt, zumeist den Rheumatologen, aufsuchen kann.

    Die DVMB will außerdem bundesweit den Versuch starten, durch rhetorische und sachlich-fachliche Ausbildung von Personen in der politischen Arena und in der Öffentlichkeit auf die spezielle Problematik der Morbus-Bechterew-Patienten aufmerksam zu machen und an die ärztliche Aufmerksamkeit zu appellieren, auch weil sich die Symptome der Krankheit anfangs kaum feststellen ließen.

    Die Krankheit äußert sich zunächst durch nächtlichen Ruheschmerz, der bei körperlicher Bewegung nachlasse. Darin liege die Schwierigkeit, die Krankheit im Anfangsstadium überhaupt zu diagnostizieren, weil der Patient tagsüber möglicherweise gänzlich schmerzfrei ist.

    Wenn dann noch lange Wartelisten vorliegen, sei eine Wartezeit von fast sieben Jahren, bis der MB-Patient den richtigen Arzt gefunden habe, nicht zu hoch gegriffen. Auch bei Morbus Bechterew gilt, je früher die Therapie beginnt, desto besser für den Patienten. Die heutige Medizin ermögliche es den Patienten, ein „normales“ Leben zu führen. Dazu sei es aber notwendig, dass gleich zu Beginn die richtige Diagnose gestellt wird.

    Ludwig Hammel wandte sich gegen den häufig geäußerten Vorwurf, dass MB-Patienten das so genannte „Doktor-Hopping“ pflegen, in dem sie von Arzt zu Arzt pilgerten, um sich diagnostizieren zu lassen. Er verwies gleichzeitig auf die Tatsache, dass es in der Bundesrepublik zu wenig rheumatologische Ärzte gebe. Erschwerend sei, dass MB keinen Rheumafaktor hat, wie andere der insgesamt 400 Arten rheumatischer Erkrankungen.

    Als erster Vorsitzender kündigte Franz Gadenz im Gespräch mit dieser Zeitung an, dass sich DVMB künftig neben einem neuen Logo mit einem völlig neuen Medien-Outfit in der Öffentlichkeit präsentieren werde. Anstatt der Strichzeichnung gebe es künftig nur mehr die Wortmarke „DVMB“.

    Verstärkt wendet sich die DVMB an die jüngere Generation, betonte zweite Vorsitzende Britta Hattebuhr, um junge Patienten aufzufangen, um den 20- bis 40-Jährigen Stütze zu geben und neue Perspektiven mit ihnen zu entwickeln. Dazu soll ein engmaschiges Netzwerk installiert werden.

    Bei der Eröffnungsveranstaltung am Samstag wurde Ernst Weber zum Ehrenmitglied des DVMB ernannt. Die Ehrennadel in Gold erhielten Friedrich Degener und Walter Dobrowolski, die silberne Ehrennadel ging an Helena Strauß. Den Eröffnungsvortrag hielt der Moraltheologe Prof. Dr. Peter Schallenberg zum Thema „Selbsthilfe aus theologischer Sicht unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungen in der Gesundheitspolitik“.

    Die Geschichte der DVMB-Selbsthilfegruppe begann 1979 in Schweinfurt, als sich MB-Patienten zusammenfanden, um gemeinsam Gymnastik zu betreiben. Ein Jahr später waren es bereits 155 Personen: Angehörige und Ärzte, die in Schweinfurt die DVMB ins Leben riefen.

    Ansprechpartner in Schweinfurt ist: Geschäftsführer Ludwig Hammel, Metzgergasse 16, 97421 Schweinfurt, Tel. (0 97 21) 2 20 33; Fax 2 29 55; e-Mail: DVMB@bechterew.de; Internet: www.bechterew.de

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