(hof) Kennen Sie die Entstehungsgeschichte des „Filet Stroganoff“? Wissen Sie noch, „wie man eine Torte macht“? Die Antwort darauf gab Mea von Fauch bei ihrem Auftritt in der Bergrheinfeld Gemeindebibliothek.
Nicht ungeschickt und effektvoll war die Kabarettistin gleich zu Beginn bemüht, die anwesenden Männer für sich zu gewinnen. Ein klein wenig in der Unterzahl waren diese immerhin: Neben den rund 70 Frauen hatten doch vier jener stattlichen Exemplare den Weg ins Zehnthaus gefunden. Und auch diese wollten und sollten auf ihre Kosten kommen.
Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme gewann Fauch die Besucher schnell für sich. Ihre unnachahmliche Art zog das Publikum – weiblich und männlich gleichermaßen – in den Bann. Mimik, Gestik und ihr witziger Charme fesselten.
Die Künstlerin bestach auch mit ihrem breit gefächerten, musikalischen Repertoire. Sie wollte ihr Publikum unterhalten, nicht mit flachen Gags, sondern mit Niveau. Immer wieder fand sie den rechten Ton und das rechte Wort
Eine sichtlich runde Sache ist Mea von Fauchs Programm: Couplets und Schlager aus den 1920er und 1930er Jahren, von Männern geschrieben, mit unveränderten Texten. Sie verband diese mit launigen, bisweilen bewusst anzüglich gestalteten Ansagen, in denen die Kabarettistin das weite Feld zwischenmenschlicher Beziehungen thematisierte: „Ein Neandertaler muss her!“ Hier singt sie vom einfach gestrickten Traummann – ihr amüsanter Beitrag zum Kampf der Geschlechter.
Fauch liebt kleine, feine Anspielungen, regt damit unverblümt zum leisen Schmunzeln, offenherzigen Lachen und grübelnden Nachdenken an. Manche Besucherin hatte sich dabei wohl auch selbst erkannt. Vielleicht an der Stelle, als die Künstlerin auf der Bühne ihre pink farbenen High-Heels auspackte, genau nach Gebrauchsanweisung über ihre Füße zog und, ohne Schaden anzurichten, über die Bühne lief..
Die Künstlerin zum Anfassen und ohne Allüren wurde bei ihrer stark umjubelten Vorstellung von Budde Thiem am Klavier begleitet. Der Jazzpianist ist seit 1977 als Klavierbegleiter, Komponist, Arrangeur und Musiklehrer tätig, also Profi in seinem Fach. Er war der passende Begleiter zu den Musikstücken, die zusammen mit Fauch stimmungsvoll ankamen, gekonnt und mit sehr viel Einfühlungsvermögen.
Der stürmische Applaus zwang zu drei Zugaben. Ein sehr angenehmer und erheiternder Abend, den man durchaus auch als Mann mehrmals genießen könnte.