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Warum die Vögel Eier legen

Stadt Schweinfurt

Warum die Vögel Eier legen

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    Wir sind dort mit Friederike Kotou`c verabredet, lassen uns von dem Spaß, den die Kinder haben, anstecken. An der Sammlung hat sich seit Jahren nichts geändert. Sie wird nicht mehr erweitert, ist und bleibt was sie ist. Noch an der Eingangstüre hatten wir so etwas wie Museumsmief in der Nase.

    Doch das ändert sich schnell. Während die Oma kaum noch den Sprößlingen der eigenen Kinder durch die Räume folgen kann, fasziniert uns die Präsentation. Da sitzen die ausgestopften gefiederten Freunde nicht einfach auf Stangen, sie sind in Vitrinen untergebracht, die die Lebensräume der Tiere zeigen, uns daran erinnern, wie oft der Mensch solche begradigt, gesäubert und verödet hat.

    Museumspädagogin und Biologin Friederike Kotou`c ist hier die Chefin, erzählt uns die Geschichte der Vogelsammlung. Der Kaufmann Ludwig Schuler, der Ende des 19. Jahrhunderts auf der Insel Reunion im Indischen Ozean und auf Madagaskar seinen Geschäften nachging, schickte seinen Brüdern Friedrich und Wilhelm Volgelbälge, die sie ausstopfen ließen. Ankäufe und Geschenke erweiterten die Sammlung.

    1892 stifteten dann die Brüder die Sammlung, die inzwischen viele einheimische, europäische, aber auch zahlreiche exotische Vögel, Vogeleier und vieles mehr vorwies, der Stadt Schweinfurt. Untergebracht wurde die Sammlung zunächst in den Amtsstuben des Rathauses, 1934 dann in dem neuen Heimatmuseum Altes Gymnasium.

    In den Kriegsjahren war der Bestand ausgelagert und kehrte 1952 in das Alte Gymnasium (Aula) zurück. 1959 verschwand die Sammlung im Depot. Erst 1975 wanderte sie dann in das 1833 erbaute klassizistische Harmonie-Gebäude, das ehemalige Vereinslokal der Harmonie-Gesellschaft.

    Dass Schweinfurt heute auf der Liste der 16 naturwissenschaftlichen Lernorte in Bayern auftaucht, hat die Stadt ausschließlich der Sammlung Schuler zu verdanken. Insbesondere an den Vormittagen sind es Schulklassen und Gruppen, die nach Anmeldung das Museum besuchen.

    Die 300 ausgestellten von insgesamt 1300 Vögeln - vorwiegend Vertreter des europäischen Kontinents - sind in Diorama-Vitrinen, die den artgerechten Biotopen nachgebildet sind, zu sehen. Fotos, Zeichnungen und Texte vermitteln zudem die Grundlagen der gesamten Ornithologie.

    Selbst beim Kurzdurchgang erschließt sich dem Besucher der Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Lebensräumen und von Vogelarten, die sich nicht an gravierende Veränderungen anpassen konnten.

    Und ebenfalls in kurzer Zeit wird deutlich, warum die Stadt für diese in fünf Räumen und einem Gang untergebrachte Sammlung nicht auf die Werbetrommel hauen muss. Die scharfen Schnäbel der Greifvögel mit ihren noch schärferen Augen, die Informationen über die Lebensräume Wald und Feld, über den Vogelflug, oder etwa das Pro und Contra bei der Winterfütterung ziehen selbst die Kleinen in ihren Bann.

    Warum legen Vögel Eier? Klar doch. Mit den Jungen im Bauch wären sie zu schwer, könnten nicht fliegen. Und fliegen können die Vögel wegen der Federn und den Flügeln. Wer mehr wissen will, der sollte sich die noch von dem früheren Leiter der Städtischen Sammlungen, Dr. Adolf Pahl, konzipierte Ausstellung nicht entgehen lassen.

    Das naturkundliche Museum im Harmonie-Gebäude hat Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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