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Was dick macht, was fit macht

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Was dick macht, was fit macht

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    Der Apfel steht auf Grün: Eine DAK-Aktion im Kindergarten vermittelt den
Kleinen frühzeitig, was in Mengen und was in Massen gegessen werden
kann.
    Der Apfel steht auf Grün: Eine DAK-Aktion im Kindergarten vermittelt den Kleinen frühzeitig, was in Mengen und was in Massen gegessen werden kann. Foto: FOTO STB

    Ernährungspyramide? Nicht nur die Kleinen aus der Froschgruppe, die da im Kreis sitzen, hören das zum ersten Mal. Stephanie Hesselbach verkündet, besagte Pyramide sei grundlegend überarbeitet worden und erscheine ab 2005 in neuer Form. Es darf mit Revolutionärem gerechnet werden. Beispiel gefällig? "Früher hieß es immer: Fett sparen. Man lobte Low-Fat-Diäten", sagt die Ernährungswissenschaftlerin. Heute hätten Studien gezeigt, dass nicht unbedingt das so arg gescholtene Fett am Übergewicht Schuld ist. Zumal ohne ausreichend Fett viele Vitamine, etwa aus Karotten, gar nicht vom Körper aufgenommen werden könnten.

    Dick machten vielmehr Nahrungsmittel, die den Glykämischen Index, das heißt den Blutzuckerspiegel-Index, in die Höhe treiben. Je höher , desto dicker, so die verkürzte Botschaft.

    Das alles, was die Ernährungsberaterin da im Kindergarten erzählt, klingt reichlich neu in den Ohren. Vor allem für die, die bisher fest daran glaubten, dass Brot und Reis die gesunde Ernährungsbasis bildeten, dann Obst und Gemüse folgten, danach die Milchprodukte und ganz oben Fett und Süßigkeiten.

    Heute ist dieses System durch neue Erkenntnisse in der Ernährungsforschung gründlich durchgerüttelt worden: So sind etwa kaltgepresste Öle, wie Raps- und Olivenöl, mit in die Brot- und Reisbasis eingebaut, zu den folgenden Obst und Gemüse gehören jetzt auch Nüsse. Die waren bislang als kleine Dickmacher verpönt und deswegen viel weiter oben in der alten Ernährungspyramide eingeordnet. Dann kommen Fisch, Eier und Milch, und an der Spitze steht all das, was mit Vorsicht zu genießen ist: Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, fette Wurst und das allseits so beliebte Ketchup.

    "Für Kinder haben wir die Ampel statt der Pyramide erfunden. Die ist einfacher zu verstehen", sagt Hesselbach. Die grün-gezeichneten Produkte sind zum Sattessen da, sind so genannte Fitmacher. Gelbe dürfen nur in Maßen genossen werden und von roten, wie Weißmehl, Zucker und Fast-Food, sollte die Finger gelassen werden. "Der Trend geht leider mittlerweile da hin, dass Kinder sehr oft verarbeitete Lebensmittel, also Fast-Food, und viel zu wenig Obst und Gemüse essen", bedauert sie. Fatal wird diese Fehlernährung, wenn auch noch die Bewegung fehlt.

    "Wer Essgewohnheiten ändern will, muss bei den Eltern angefangen", sagt Markus Kröner, Bezirksgeschäftsführer der DAK. Die Kindergartenleiterin Ulrike Krug stößt ins gleiche Horn: "Oft kommen die Kleinen mit süßen Teilchen vom Bäcker in den Kindergarten." Das sei zwar praktisch, gibt sie zu. Aber eben sehr, sehr ungesund.

    "Weg von der Pommesfigur", sagt die DAK. Und hat eine Aktion ins Leben gerufen, die allen Beteiligten zeigen soll, dass auch Gesundes gut schmecken kann. Ernährungswissenschaftler zeigen Eltern und Kindern, was gesund ist. "Man muss die Kinder spielerisch dazu bringen, Obst und Gemüse zu essen", sagt Ulrike Krug.

    Und das wird jetzt versucht. Nachdem die Kinder Produkte ihren Farben, grün, gelb, rot, zugeordnet haben, geht's nicht um die Wurst, sondern um Bananen, Äpfel, Kiwi und Co. Die Kinder schnippeln, was das Zeug hält. Natürlich mit aller Vorsichtig, damit sich niemand schneidet. Das Ergebnis wird stolz präsentiert und dann zusammen mit einem leckeren Joghurt-Dip verputzt. "Mmh, das ist lecker", ruft ein kleiner Junge. Der erste Schritt, scheint's, ist getan. Jetzt müssen nur noch die Eltern mitspielen.

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