„Wie stelle ich am schnellsten Käse her?“ Das ist die heutige Aufgabe für 15 Schüler des beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel. Sie forschen im Biotechnikum-Truck, einem zweistöckigen Bus mit integriertem Labor.
Gespannt sitzen die Jungs und ein Mädchen im Obergeschoss des Trucks. Hier gibt Tim Fechtner, Doktor der Biologie, braune Haare, schwarzes Sakko, grünes Hemd, Alter eher jung, erst einmal eine Einführung in die Biotechnologie. In einfachen Worten beschreibt er das, was die Schüler gleich selbst ausprobieren können — die Herstellung von Käse. Auf den Bildschirmen, die im ganzen Vorführungsraum aufgestellt sind, erscheint eine Kuh. Daneben eine Lupe, die unter anderem das Kasein in der Milch zeigt. Interessiert folgen die Schüler dem Vortrag. Mit Tieren und Landwirtschaft kennen sie sich aus, denn alle von ihnen sind angehende Landwirte.
Dann geht's los. Im unteren Stockwerk des Busses steht alles bereit zur Herstellung des Käses. Frischkäse soll es sein – sehr wenig Frischkäse. Er passt in ein Fingerhut großes Gefäß. Schnell noch die obligatorischen weißen Kittel anziehen, dann steht den jungen Forschern nichts mehr im Weg — nur noch eine kleine Einführung in die Pipettenkunde von Tim Fechtner.
Seit 2008 tourt das Biotechnikum durch ganz Deutschland. Mit dieser Initiative möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung, jungen Menschen Biotechnologie näher bringen. Das klappt wohl ganz gut, zumindest mit den heutigen Schülern. Konzentriert füllt Lukas Heim mit einer Pipette Milch in das kleine Gefäß. „Ich mache das zum ersten Mal. Es ist aber wirklich interessant“, sagt der blonde junge Mann mit der Jeanshose. Jetzt muss er aber weitermachen. Vier Gefäße gleichzeitig schließen, das geht nur zu zweit.
Auch Landrat Florian Töpper forscht mit. Aufmerksam stellt er Probe Nummer zwei und vier in den Thermoblock. Dann braucht sein Team doch Hilfe. „Müssen wir das schütteln?“, fragt Töpper die neben ihm arbeitende Schülergruppe. Er findet, das Biotechnikum sei ein tolles, niedrigschwelliges Angebot, das an die Naturwissenschaften heranführe.
Insgesamt sieben unterschiedliche Praktika bietet das Biotechnikum für Schulen ab der fünften Klasse an. Die Schüler des beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel können auch zum Thema Erbgut und Lebensmittel forschen. An diesem Mittwoch, von 15 bis 17 Uhr, ist die Ausstellung für alle Interessierten geöffnet. Im Biotechnikum, auf dem Parkplatz der Alfons Goppel Schule, Geschwister-Scholl-Straße 28-32, beantworten die Forscher alle Fragen rund um die Biotechnologie. Der Eintritt ist frei.