(ck) Eine Erfolgsgeschichte: Die 1962 geborene und in Regensburg lebende Andrea Maria Schenkel landet 2006 mit ihrem Erstlingswerk „Tannöd“ den großen Wurf. Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Roman verkaufte sich bisher eine Million Mal und wurde in 20 Sprachen übersetzt sowie 2008 mit Julia Jentsch, Brigitte Hobmeier, Monica Bleibtreu und Volker Bruch verfilmt. Kinostart ist 2009.
Im März 2008 kam im Tiroler Landestheater Innsbruck die gefeierte Uraufführung der Bühnenfassung heraus. Die deutsche Erstaufführung einer Koproduktion zwischen dem Euro-Studio Landgraf und dem Stadttheater Fürth folgte im September 2008. Diese Produktion ist nun am Mittwoch, 14. Oktober (Schauspielmiete Ring BLAU, 19.30 Uhr) und Donnerstag, 15. Oktober (ROT, 19.30 Uhr) zu erleben.
Die Bühnenfassung stammt von Maya Fanke (auch Regie) und Doris Happl. Es spielen Jörg Walter, Karin Oehme, Hartmut Volle, Gerd Beyer, Katrin Griesser, Thomas Heller, Christiane Paulick und Susanne Rögner. Hartmut Volle ist seit 2006 im Ermittlerteam des saarländischen „Tatorts“ als Chef der Spurensicherung Horst Jordan.
Andrea Maria Schenkel hat in ihrem Debütroman „Tannöd“ einen wahren Kriminalfall aufgegriffen. Bei dem bis heute unaufgeklärten Verbrechen auf dem Einödhof im bayerischen Hinterkaifeck wurde, trotz wiederholter Festnahmen, nie ein Täter gefunden, die Akten hat man 1955 geschlossen, aber noch 1986 gab es letzte Vernehmungen. Ausgerechnet die Aussage des Pfarrers, der den Täter vielleicht aus der Beichte kannte, fehlt in dem sonst vollständigen Aktenband. Schenkel verlegt das Geschehen in die 1950er Jahre, übernimmt wichtige Details und spielt mit erfundenen.
Sie nennen ihn nur noch den Mordhof, den einsam gelegenen Hof der Danners in Tannöd, auf dem sich eines der rätselhaftesten Verbrechen der deutschen Kriminalgeschichte ereignete. Eine ganze Familie wurde dort in der Nacht zum 1. April 1922 ausgelöscht, mit einer Hacke erschlagen – die verwitwete Mutter, ihre zwei kleinen Kinder, ihre Eltern und die erst am Mittag angekommene neue Magd. Erst vier Tage nach dem Mord wurden die Leichen, die der oder die Täter sorgsam mit Stroh zugedeckt hatte(n), entdeckt. Raubmorde waren es nicht, denn das Geld des reichen Alt-Bauern war noch da. Seitdem geht die Angst um im Dorf, denn vom Mörder fehlt jede Spur.
Karten: Tel. (0 97 21) 51 475 oder 51 0