Vor zirka einem Jahr hat Oguz Bozkurt einen Fernsehbericht über diese Art der Hundewäsche in den USA gesehen. Da er die Mühen einer Hundewäsche in der heimischen Badewanne kennt, war er von der Idee sofort begeistert. „Ein solcher Salon hätte mir den einen oder anderen Zwist mit meiner damaligen Partnerin erspart“, lacht Bozkurt.
Er und sein Freund und Mitinhaber Arthur Scheling fragten sich sofort, warum es in Deutschland lediglich eine Handvoll solcher Einrichtungen – in Hamburg und Berlin – gibt. Sie sahen eine Marktlücke und schritten zur Tat.
„Wir wollten eine ideale Kombination aus bequemer, ergonomischer Haltung für den Menschen und einem angenehmen Wascherlebnis für den Hund erreichen“, sagt Bozkurt. Nach Meinung der Wash-Dog-Gründer erfüllten die US-Boxen die ehrgeizigen Vorgaben aber nicht. Der Plan, welche zu importieren, wurde fallen gelassen.
An dieser Stelle kommt Arthurs Cousin Andrei Mysnik ins Spiel, der anbot, eigene, bessere Boxen zu bauen. Die Made-in-Schweinfurt-Boxen besitzen gegenüber den US-Modellen eine Rampe, was großen Hunden den Einstieg in die Waschbox erleichtert. Man muss kein Tier „beschwerlich hoch hieven“. Die Elektrik der deutschen Waschboxen ist TÜV-geprüft.
Die drei Waschboxen – eine mit Sichtschutz für problematische Tiere – eignen sich für alle Hundegrößen und -rassen. Jede ist mit regelbarem Duschkopf, Fön und verschiedenen Hunde-Pflegeprodukten ausgestattet. Alle Funktionen sowie der kostenfreie Fön sind individuell regelbar. Der Preis richtet sich also nach dem jeweiligen Verbrauch.
Der Mindesteinwurf in den Automaten beträgt 50 Cent. Je nach Fell, Größe und Verschmutzung sind vier bis neun Euro ausreichend. In der regel genießt der Vierbeiner das warme Duschbad. Damit er nicht abhaut, sind die Boxen mit Ketten ausgestattet. Übrigens: Flöhe werden bei der Wäsche abgetötet.
„Ich war anfangs etwas skeptisch, da mir als Nicht-Hundebesitzer die Probleme nicht bewusst waren“, räumt Arthur Scheling ein. Der „erfahrene Hundehalter Oguz“ habe ihn aber überzeugt. Bruder Eduard Scheling bot seine Unterstützung an. „Der hohe Nutzwert für den Hundefreund und die Tatsache, dass es deutschlandweit nur wenige solcher Selbstbedienungs - Salons gibt“, nennt Mitarbeiter Eduard als Argumente für seinen Erfolgsglauben.
Die Suche nach passenden Räumen gestaltete sich anfangs schwierig. In der Niederwerrner Straße wurde das Dog-Wash-Team fündig. Artur Scheling vergisst nicht, für die viele Unterstützung beim Ausbau durch Familienmitglieder und Freunde zu danken, zumal „wir Neuland betreten haben“. Obwohl „wir oft bis spät in die Nacht an den Waschboxen gearbeitet haben“, gab es keine Beschwerden. Im Gegenteil: „Manche Nachbarn fragten sogar, wann sie endlich ihren Hund bei uns waschen können“, berichtet Techniker Mysnik.
Dreck nicht mehr in der Wohnung
Und die Kunden? Sie finden das neue Angebot gut. „Da habe ich den Dreck nicht mehr in der Wohnung“, sagt Hundebesitzer Alexander Frost. Er wäscht gerade seinen Schäferhund - Riesenschnauzer - Mischling „Decan“. Der genoss die Wäsche sichtbar.
Bozkurt ist „zuversichtlich, „dass unsere Idee Erfolg hat“. Er und Mitinhaber Arthur Scheling wollen ihre Dog-Wash-Anlagen vermarkten, planen die Eröffnung weiterer Filialen, zunächst in der Region. Die Resonanz der ersten Zeit macht sie zuversichtlich.
Bei der Anmeldung des Gewerbes gab es übrigens ein Missverständnis: Die Beamten dachten, die Gründer wollten „Hundewaschmaschinen“ bauen und haben Tierquälerei gewittert. Bozkurt und Co. konnten die Sache aber ganz schnell richtigstellen.
Dog-Wash ist montags bis samstags von 9 bis 18 und sonntags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter Tel. 0176/28 70 95 09, www.mydogwash.de, E-Mail: info@mydogwash.de