Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Weder Radweg noch Umleitung bei Baustellen - Schweinfurter Radfahrer fühlen sich alleine gelassen

Schweinfurt

Weder Radweg noch Umleitung bei Baustellen - Schweinfurter Radfahrer fühlen sich alleine gelassen

    • |
    • |
    Der Vorsitzende des ADFC Schweinfurt, Martin Dettmar, vor der Baustelle auf der Deutschhöfer Straße.
    Der Vorsitzende des ADFC Schweinfurt, Martin Dettmar, vor der Baustelle auf der Deutschhöfer Straße. Foto: Jessica Kiesel

    Seit Jahren wird der Klimaschutz immer mehr zum Thema – die Bürgerinnen und Bürger sollen statt aufs Auto auf alternative Verkehrsmittel wie Bus, Bahn oder Fahrrad setzen. Mit dem Deutschlandticket wurden die öffentlichen Verkehrsmittel wesentlich zugänglicher. Aber wie wird eigentlich der Fahrradverkehr gefördert?

    Das Ergebnis des deutschlandweiten Fahrradklima-Tests des Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) zeigt auf: Radlerinnen und Radler fühlen sich auf Schweinfurts Straßen nicht sicher und fordern Änderungen. Bei der Zufriedenheit im Straßenverkehr schnitt die Stadt nur ausreichend ab. "Mit der Note 4,2 liegt Schweinfurt deutlich unter der durchschnittlichen Bewertung", so Martin Dettmar, Vorsitzender des ADFC Schweinfurt. Eines der wohl größten Probleme seien im Moment Baustellen, welche nicht genügend Maßnahmen zur Sicherung des Verkehrs aufweisen.

    Als Beispiel für fehlende Sicherheitsvorkehrungen nennt Dettmar die Deutschhöfer Straße, von der Einmündung Breite Wiese bis zur Dittelbrunner Straße. Hier steht der Radweg aufgrund von Bauarbeiten für mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Dettmar ist frustriert: "Fahrradfahrer müssen auf die Straße ausweichen, werden angehupt und mit zu wenig Abstand überholt. Manche wechseln aus Angst extra die Straßenseite, um dort zu fahren, obwohl das eigentlich verboten ist." 

    Ein Problem, das viele Schweinfurterinnen und Schweinfurter betreffen dürfte, denn die Straße dient als Hauptverbindung zwischen dem nördlichen Stadtteil und der Innenstadt – eine Strecke, die auch von vielen Kindern für den Schulweg genutzt wird. Dettmars Vorschlag: Die Anbringung eines temporären Schutzstreifens sowie ein Überholverbot von Radfahrerinnen und Radfahrern in Höhe Lindenbrunnenweg bis zur Einmündung Dittelbrunner Straße mit entsprechender Beschilderung.

    Zudem solle eine vorübergehende durchgezogene Linie zwischen den Fahrspurrichtungen angebracht werden. So würde die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gesichert werden, ohne dass dies den Verkehrsfluss behindere. "Autos müssten gerade einmal dreißig Sekunden hinter den Fahrrädern aushalten", erklärt Dettmar. Eine Lösung, die auch am Main-Radweg in Oberndorf funktioniere.

    Seinen Unmut über die momentane Situation habe er bereits beim Amt für öffentliche Ordnung in Schweinfurt bekundet. Dort habe man ihm zwar zugestimmt, dass hinsichtlich der Maßnahmen zur Sicherung des Verkehrs auf Schweinfurter Straßen in der Tat Nachbesserungsbedarf bestehe, bisher hat sich jedoch nichts getan. Laut dem Amt läge die Verantwortlichkeit nun bei der Baufirma vor Ort die Empfehlungen des Ordnungsamtes umzusetzen. 

    Umfrage spiegelt Unmut wider

    Dettmar weist auf den Fahrradklima-Test hin, eine Umfrage, welche 2022 zum zehnten Mal vom Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums stattfand. 362 von 245.000 Teilnehmenden bewerteten unter anderem die Verkehrssituation in Schweinfurt. "Die Ergebnisse für die Stadt Schweinfurt zeigen Aufholbedarf: 73 Prozent bemängeln Hindernisse auf Radwegen, 69 Prozent bewerten die Oberfläche der Wege als holprig und uneben und 74 Prozent meinen, die Stadt duldet das Radwegparken durch Autofahrende großzügig", heißt es in einer Pressemitteilung des Verkehrsclubs. 

    Unter dem Motto "Sicher radeln – jetzt!" startet das Volksbegehren "Radentscheid Bayern" des ADFC und VCD Landesverband Bayern sowie den elf bayerischen kommunalen Radentscheiden. Gefordert wird, dass Kommunen die nötigen Mittel bekommen, den Radverkehr sicher zu gestalten. Dettmar macht sich dafür stark. "In Deutschland steigen die Unfallzahlen von Radfahrern. Wir möchten, dass Städte die nötigen Handlungsfreiheiten bekommen dies einzudämpfen", erklärt er. Dies würde nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Klimaschutz gut tun.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden