Der Gochsheimer Gemeinderat räumte die letzten Hindernisse aus dem Weg für ein Wohn- und Geschäftshaus am Plan/Ecke Am Predigtstuhl. Streitpunkt war nach den Worten von Bürgermeister Manuel Kneuer ein Stellplatz, den der Bauherr hatte ablösen wollen. Die Gemeinde habe jedoch darauf bestanden, dass der Stellplatz errichtet werde. Mit dem Angebot einer grundbuchrechtlichen Eintragung für ein Nutzungsrecht für eine Garage mit Option für einen Stellplatz auf dem so genannten Jägersanwesen, das jetzt der Gemeinde gehöre, sei eine Lösung gelungen, führte Kneuer weiter aus. Die Fraktionsvorsitzenden stimmten dem zu und untermauerten, dass damit ein "tragfähiger Kompromiss" gefunden sei. Kneuer freute sich: "Das ist ein ganz wichtiges Projekt für die Gemeinde mitten im Ort!"
Die beantragten Fördermittel für die Dachbegrünung der Buswartehäuschen können nicht abgerufen werden. Bürgermeister Kneuer blickte zurück. Aufgrund der Eile habe man vor Beantragung der Förderung die Statik der Wartehäuschen nicht mehr überprüfen können. Dies sei zwischenzeitlich geschehen. Es habe sich herausgestellt, dass keines eine Dachbegrünung tragen könne. Daher sei die Maßnahme nicht umsetzbar und die Förderung für dieses Kleinprojekt vom Tisch.
Frank Widmaier bat, die Dachbegrünung nicht gänzlich zu beerdigen. Er wies auf einen Antrag für die Umgestaltung von Wartehäuschen hin. Außerdem seien nicht alle Bushaltestellen mit einer Unterstellmöglichkeit ausgestattet. Vielleicht gebe es Tauschmöglichkeiten im Landkreis, sinnierte er weiter. Kneuer sagte zu, die Idee weiter zu verfolgen.
Naturlehrtafeln sind Bürgermeister zu teuer
Abgelehnt wurde eine Förderzusage für die Errichtung von Naturlehrtafeln für den Bürgerwald. Kneuer wies daraufhin, dass für vier Tafeln Kosten in Höhe von rund 7500 Euro brutto zu erwarten seien. Obwohl durch die zugesagte Förderung der Aufwand für die Gemeinde geringer sei, halte er den Aufwand für lediglich vier Tafeln für "nicht vermittelbar". Er verfolge vielmehr die Idee für ein Gesamtkonzept. Man solle lieber im Förderjahr 20/21 den Bürgerwald mit "zwei, drei Projekten" fördern.
Dem stimmten die Sprecher von SPD und Freien Wählern, Jürgen Mayerl und Edwin Hußlein, zu. Sie wiesen auch gleich auf den Zustand der Stationen im Bürgerwald hin, die allesamt sanierungsbedürftig seien. CSU/Freie Bürger-Frontmann Dirk Hachtel und Grünen-Sprecher Peter Matl votierten ebenfalls für ein Gesamtkonzept, am besten, so Hachtel, für alle Wälder Gochsheims.
Ein langjähriges Ärgernis ist der Parkverkehr in verschiedenen Straßen von Gochsheim. Das Gremium beschloss einstimmig, für die Raiffeisen-, Bernhardt- und Hindenburgstraße, sowie die Hader- und Wethgasse ein Firma mit der Erstellung eines Parkraumkonzeptes zu beauftragen. Der Auftrag soll außerdem auf die Weyerer Straße ausgeweitet werden.
Ebenfalls einstimmig bestellte der Gemeinderat den zweiten Bürgermeister Edwin Hußlein und den dritten Bürgermeister Jürgen Mayerl zu Standesbeamten mit beschränktem Aufgabenbereich. Die beiden Vertreter von Kneuer sind ab sofort befugt, Eheschließungen auf dem Gebiet der Gemeinde Gochsheim vorzunehmen.