Claudia Meyerhöfer, wohnhaft am Bergl, würde auch gerne mal den Weihnachtsmarkt besuchen, in weihnachtlicher Atmosphäre einen Glühwein trinken. Sie verzichtet lieber darauf, aus einem ganz einfachen Grund: Wenn sie zur Toilette muss, hat sie schlechte Karten. Bis sie eine erreicht, könnte es schon zu spät sein. Sie ist Rollstuhlfahrerin, und die nächsten Behindertenklos sind relativ weit entfernt oder – wie die im Rathaus – nur kompliziert erreichbar und außerdem zu klein.
Welche Logik steht dahinter?
Dabei steht heuer erstmals ein mobiler Toilettencontainer auf dem Weihnachtsmarkt, am nördlichen Ende, vier Meter hinter der Bude, die „Flammkuchen aus dem Holzbackofen“ verkauft. Die Klos sind aber nur für Gehtüchtige zugänglich, nicht für Rollstuhlfahrer. Brigitte Müller, auf den Rollstuhl angewiesen, bedauerte dies in einer ans Ordnungsamt gerichteten Mail vom 27. November sehr. Das sei beim Weinfest im Sommer schon so gewesen, jetzt wieder. Sie möchte wissen, welche Logik dahinter steht.