(rsf) Das Gasthaus „Zum weißen Roß“ ist so etwas wie die gute Stube Abersfelds. Familienfeste werden hier gefeiert, die Männer treffen sich zum Frühschoppen. Und ab und an greift der Wirt Siegfried Hofmann zum Schifferklavier und sorgt für Stimmung. 1673 wurde das Gasthaus, damals zur Abtei Ebrach gehörig, das erste Mal urkundlich erwähnt. Seit 75 Jahren führt die Familie Hofmann das Haus. Gefeiert wird das am 21. und 22. Juni.
Vor 75 Jahren erwarben Johann und Veronika Hofmann das Dorfgasthaus. Davor gab es häufige Wirte-Wechsel, schreibt Robert Mantel in seiner Ortschronik. Das änderte sich erst, als Familie Hofmann die Gaststätte zu neuer Blüte brachte. Eigentlich wollte Johann Hofmann in Schweinfurt in der Industrie oder bei der Reichsbahn Arbeit zu finden. Da die Zeiten schlecht waren, nahm er eine Stelle als Knecht bei einem Reichstagsabgeordneten in Kolitzheim an. Dort lernte Hofmann seine Ehefrau Veronika Werner aus Oberspiesheim kennen.
Hofmann pachtete in Abersfeld und Marktsteinach Fischteiche an. Ab 1960 hatten die Hofmanns ihre eigenen Teiche. Fisch hat seither einen festen Platz auf der Speisekarte. Jeweils am dritten Sonntag im Oktober richtet auch Wirt Siegfried Hofmann ein Karpfenessen aus: „Ein Vermächtnis von meinem Opa".
1966 übernahmen der älteste Sohn Otto Hofmann seine Frau Rita den Betrieb. „Wirt ist für mich mehr als ein Beruf gewesen“, sagt er. Vor neun Jahren hat Otto Hofmann den Betrieb an seinen Sohn Siegfried, wie er gelernter Metzger, übergeben. Dessen Töchter, die 18-jährige Laura und die 14-jährige Sophia, sowie seine Schwester Elisabeth und ihre Familie unterstützen ihn bei der Wirtschaftsführung.
Festprogramm: Samstag, 20. Juni: ab 15 Uhr Plootz aus dem Holzbackofen. Ab 19.30 Uhr spielen die Oberspiesheimer Musikanten. Sonntag: ab 10 Uhr Frühschoppen, ab 14 Uhr spielen die Jungen Abersfelder Musikanten; ab 18 Uhr die Hergolshäuser beim Böhmischen Abend.