Nur Handwerker haben dieser Tage Zutritt ins Sennfelder Familienbad. Badegäste müssen seit Mitte August und bis Ende des Jahres auf andere Schwimmbäder in der Region ausweichen. Es wird renoviert.
Wenn das Familienbad voraussichtlich zum Jahresanfang 2017 wieder öffnen wird, soll es für Badegäste deutlich angenehmer sein. „Weniger schwül“ wird das Klima in der Schwimmhalle werden, verspricht Betriebsleiter Mathias Heß.
Seit 15. August ist das beliebte Hallenbad mit Schwimmbecken und Kleinkinderbecken geschlossen. Das Wasser ist abgelassen. Am Beckenrand stehen aufgestapelte Liegen, daneben luftleere Schwimmbälle, Poolnudeln und Schwimmbretter, die Arbeiter aus dem Lüftungskeller nach oben auslagern.
Wenn das Wasser schon einmal raus ist, werden auch ein paar unschöne Fliesen mit Mörtel und Maurerkelle ausgebessert werden.
Die Katakomben müssen von Krimskrams befreit werden, dort sollen in den nächsten Wochen zwei Großprojekte umgesetzt werden, erklärt Heß: Zum einen wird es einen neuen Heizungsverteiler geben. Der Betriebsleiter ist stolz darauf, dass es in seinem Bad immer ein paar grad wärmer ist als anderswo und Familien deshalb gerne in Sennfeld planschen gehen. „Im Winter, wenn draußen Frost war, war das am Warmbadetag nur noch schwer hinzukriegen.“
Kondensfeuchte schadet Gebäude
Die zweite Neuerung, die auch Gäste spüren werden: Die 40 Jahre alte Lüftung, die seit Anbeginn des Bades da ist, soll einer neuen weichen. Sie ist immer wieder durch neue Teile ergänzt worden. Inzwischen entspricht sie nicht mehr den modernen Anforderungen, sagt Heß. Größtes Manko: Die Lüftung konnte die im Hallenbad dampfige Luft mit hoher Kondensfeuchte nicht entfeuchten. „Daran leidet das ganze Gebäude“, sagt der Betriebsleiter, der mehrmals die Woche auf der Baustelle ist.
Während die vier Kassenkräfte derzeit ihren Jahresurlaub nehmen, ist Heß regelmäßig vor Ort.
Der zweite Schwimmmeister hat sich ohnehin eine neue Stelle gesucht, doch im Dezember soll es einen neuen festen Kollegen geben, einen Fachangestellten für Bäderbetrieb.
840 000 Euro Kosten
Insgesamt kosten die Arbeiten 840 000 Euro. Sie werden auf die Haushaltsjahre 2016 und 2017 verteilt. Eine Förderung vom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz könnte noch dazukommen.
Auch Erholungssuchenden auf der schon bekannten „Sonnenwiese“, einem zehn Quadratmeter großen Liegebereich mit Infrarotstrahlern, wird die neue Lüftung wegen der geringeren Luftfeuchtigkeit auffallen, rechnet Mathias Heß.
Etwas, worauf sich also die Stammgäste freuen können, die zu Heß schon sagten: „Schade, dass es so lange zu ist.“