Hilfe bietet die traditionelle chinesische Medizin, wie die Klinik am Steigerwald mitteilt.
Jeder zweite Diabetiker ist deren Angaben zufolge von der Polyneuropathie betroffen, aber auch Menschen, die den Wirkstoff Nitrofurantoin gegen einen Harnwegsinfekt einnehmen müssen, sind gefährdet. Insgesamt leiden knapp 34 000 Menschen in Deutschland an den Folgen der Polyneuropathie: Schmerzen, Taubheitsgefühle und Durchfall sind nur einige der Symptome. "Wir haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren rund 150 Patienten mit Polyneuropathie behandelt, 132 davon erfolgreich", so Dr. Christian Schminke, ärztlicher Leiter der Klinik am Steigerwald in Gerolzhofen. "Mit der chinesischen Phytotherapie konnten wir drei Viertel der Patienten langfristig von den quälenden Schmerzen befreien", fasst er die Erfahrungen der Klinik am Steigerwald mit dem westlichen Konzept Traditioneller Chinesischer Medizin zusammen.
Aus der Sicht der Chinesischen Medizin ist "Tan" eine zentrale Ursache der Polyneuropathie. Tan ist so etwas wie Schleim, der sich mit zunehmendem Alter ansammelt und in die unteren Körperpartien absinkt, dort Entzündungen verursacht und den Stoffwechsel des Gewebes blockiert. Dieses Jahrtausende alte Wissen hat jetzt auch die aktuelle Forschung der westlichen Welt entdeckt: Bei der Polyneuropathie als Folge von Diabetes beobachten Forscher, dass sich Stoffwechselprodukte - Ketone genannt - im Gewebe ansammeln und dort Enzyme blockieren, die für den Stoffwechsel wichtige Schlüsselfunktionen erfüllen. Ein Drittel der Patienten mit Polyneuropathie sind Diabetiker, ein weiteres Drittel erleidet die Nevenschädigung durch langsame Vergiftung - Alkohol oder starke Schmerzmittel sowie Medikamente gegen Harnwegsinfekte sind die Ursachen. Aber auch die durch einen Zeckenbiss übertragene Borreliose verursacht diese Nervenschäden. Die Nervenbahnen übermitteln Schmerzempfindungen nicht mehr richtig an das Gehirn - so kommt es entweder zu Taubheitsgefühlen oder zu Dauerschmerzen.
"Das Prinzip der Traditionellen Chinesischen Medizin holt die Ursachen der Erkrankung aus der Tiefe an die Oberfläche und behandelt sie", erläutert Dr. Schmincke. Die approbierten Klinikärzte stellen die qualitativ kontrollierten Substanzen für die Chinesische Arznei zusammen - täglich neu und für jeden Patienten individuell. Der Behandlungserfolg von 75 Prozent mit der speziell auf westliche Patienten angepassten chinesischen Arzneitherapie stelle, so die Klinik am Steigerwald, die Schulmedizin in den Schatten: "Hier versucht man erfolglos, hohe Dosen von Vitamin B 6 zu verabreichen, die wiederum wie ein Nervengift wirken können. Auch die Einpflanzung eines Katheters, durch den ständig ein Betäubungsmitel verabreicht wird oder die Blockade der Nevenbahnen am Rückenmark gehören zu den gängigen schulmedizinischen Verfahren."
Die Klinik am Steigerwald setzt bei der Behandlung auf ein individuell zugeschnittenes, ganzheitliches Konzept. "Neben der Chinesischen Arzneitherapie, die wir als eine der wenigen Kliniken in Deutschland an den europäischen Organismus anpassen, gehören im Einzelfall auch Akupunktur, Moxibustion, Tunia-Massagen oder Qi Gong zu der Behandlung", erläutert Dr. Schmincke die miteinander verzahnten Therapien. Auch westliche, biologische Verfahren setzt die Klinik ein: So können Wadenwickel das Ausleitungsverhalten des Körpers fördern oder Kneipp-Güsse die Zirkulation des Stoffwechsels erhöhen. "Ist die stationäre Behandlung abgeschlossen, kann der Patient - sofern notwendig - von einem niedergelassenen Arzt nach gleichen Prinzipien weiter behandelt werden. Insgesamt kooperieren 120 Ärzte bundesweit mit uns und unserem Behandlungskonzept", fasst Dr. Schmincke zusammen.