In Wipfeld geboren, in Schwanfeld zur Schule gegangen. Auch wenn die Kinderbuchautorin mittlerweile im Taunus wohnt, legt Birgit Gröger großen Wert auf ihre Heimat. Sie organisierte eine Lesung im Wipfelder Literaturhaus mit den Grundschülern aus Schwanfeld. Und die Lehrer der Grundschule suchten das Thema aus: "Wenn Kinder flüchten müssen."
Birgit Gröger veröffentlichte bereits zwei Bücher zu diesem Thema: "Alima, das Mädchen aus Aleppo", das auf Deutsch und Arabisch gedruckt wurde, und "Alles wird wieder gut, Kateryna", ihr neustes Buch. Für dieses sucht sie mittlerweile einen Verlag, der das Buch auf Ukrainisch drucken kann.
Krieg aus der Sicht eines Kindes
"Zuhören und Lesen macht stark" ist Grögers Grundsatz. Als Grundschullehrerin weiß sie, wer viel liest, lernt schneller, hat eine größere Fantasie und ein besseres Verständnis dem Unbekannten gegenüber. Während ihrer Unterrichtszeit in Frankfurt, wo eine Klasse durchschnittlich 90 Prozent Migrationshintergrund gehabt habe, schrieb sie die Erfahrungen, Wünsche, Träume und Hoffnungen der Kinder in ihr Buch "Alima, das Mädchen aus Aleppo".

Ihr neustes Buch "Alles wird wieder gut, Kateryna" ist vom Ukraine-Krieg inspiriert. Es hat einen Anhang mit Fragen und Antworten für Eltern und Kinder zum Thema Krieg und Flucht. So erhalten Kinder eine altersgerechte Antwort auf ihre Fragen.
Die Gedanken der Kinder
Birgit Gröger beantwortet bei ihrer Lesung die Fragen der Viertklässler. Sie erklärt Traumata anhand von Albträumen und fragt, was sich die Kinder wünschen. "Dass die Welt zusammenhält", antwortet eines. Die Grundschüler erzählen ihr, was sie bei einer Flucht mitnehmen würden, auch wenn es sich dabei um Kuschel- oder Haustiere handelte.
Die Kinder verstehen die Ernsthaftigkeit der Thematik. Sie versetzen sich in die Hauptfiguren der Bücher und zeigen ein großes Verständnis gegenüber geflüchteten Kindern. Birgit Gröger erklärt, wie wichtig es ist, geflüchtete Kinder in das Leben einzubeziehen. Die Grundschüler schlagen vor, Kleider zu spenden, alte Spielsachen herzugeben und mit den Flüchtlingskindern Deutsch zu lernen.
Erlöse gehen an "Kinder in Not"
"Mitleid haben heißt nicht mitzuleiden", sagt Birgit Gröger. Sie ermutigt die Kinder zum Ende der Vorlesung, nicht traurig zu sein. Es gebe viele schöne Dinge im Leben und auch wenn es wichtig sei, sich mit Krieg zu beschäftigen, sei es auch okay, mal nichts davon hören zu wollen, so die Autorin.
Die Lesungen in Wipfeld waren ihre 118. und 119., deren Erlös an "Kinder in Not" gespendet wird. Gröger sagt, sie achte darauf, direkten Kontakt mit den Spendenstellen zu haben. Der Erlös der Grundschullesung sowie der verkauften Bücher und Spenden der Kinder kommt der Ukraine zu.
Am 6.10. findet eine Lesung für Erwachsene von Birgit Gröger im Literaturhaus Wipfeld statt. Diese wird musikalisch von Harald Schneider begleitet.