Zweieinhalb Minuten – mehr hatte Frank Reiher nicht, um mit seinem Beitrag beim Speaker-Slam im Trinity Theater in New York zu überzeugen. Hat er aber doch geschafft, und darauf ist der 40-Jährige, der in Sennfeld lebt und in Schweinfurt arbeitet, stolz. "Boost your life - bewege deinen Arsch!" war der Titel seines Beitrags zu dem Rednerwettstreit im Big Apple. Eine Motivationsrede für die es von der Jury Lob gegeben habe, erklärt Reiher. Das Thema: gesunde Ernährung, sich aufraffen, etwas für sich tun, ist sein Thema. Fitness ist ihm wichtig, Ausreden gibt es nicht. Noch vor der Arbeit Sport machen, Meditieren, Lesen. Machen nicht nur Manager wie Bill Gates, auch Frank Reiher aus Sennfeld tut es. Und er will andere gerne davon überzeugen. Seit 20 Jahren arbeitet er nebenberuflich als Ernährungs- und Fitnesscoach, wie er sagt.
Auf die Bühne wollte der Sennfelder schon immer
Die freie Rede ist seine zweite Leidenschaft. Schon länger spielt Frank Reiher Improtheater in Würzburg, seit einem Jahr ist er dort auch im Rednerverein Toast Masters. Auf der Bühne stehen, das liegt ihm, sagt Reiher, der als Kind mal "Thomas Gottschalk werden wollte". Der nächste Termin steht schon fest: 1. Dezember in Stuttgart, bei einem Speaker-Event. Die Szene in der Region ist nicht groß, sagt Reiher. Weshalb er sich gerne auch woanders tummelt. Zum Beispiel in Hamburg, wo der Vorentscheid für den Speaker-Slam in New York stattfand. Und nicht nur dort, auch in München und Frankfurt sammelte der Initiator der Veranstaltung, der Autor und Redner Hermann Scherer, Finalisten für den Slam in New York ein. Der sollte ein Weltrekord werden. Noch nie zuvor, so der Veranstalter, hätten so viele Redner bei einem Speaker-Slam auf der Bühne gestanden.
Workshops an der Schauspielschule Lee Strassberg
68 Redner aus 18 Nationen – von Deutschland bis hin zu Russland, Tobago oder den USA. Einer von ihnen Frank Reiher aus Sennfeld, der sich auf den Auftritt besonders vorbereitet hatte: Der 40-Jährige belegte mehrere Workshops in der bekannten Schauspielschule Lee Strassberg. Al Pacino oder Angelina Jolie wurden hier ausgebildet. Das sei schon etwas besonderes, hier unterrichtet zu werden, sagt Reiher. Der Rednerwettstreit an sich, auch er war ein Erlebnis für den Wahl-Sennfelder. Ausgestrahlt wurde der Slam live im Fernsehen und via Live-Stream. Was davon bleibt? Gute Erinnerungen, das Erfolgserlebnis, Motivation und ein Award: Den bekam jeder Finalist in New York.