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SCHWEINFURT: Wie Schweinfurt in L.A. für Bewegung sorgt

SCHWEINFURT

Wie Schweinfurt in L.A. für Bewegung sorgt

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    Kunst und Industrie brauchen Esprit und Freigeist: Künstler Alexander Ziegler vor seinem Gemälde in der Oberen Straße. Es zeigt den Schweinfurter Erfinder Philipp Moritz Fischer und dessen Sohn. Ab Januar will Ziegler zeigen, wie Schweinfurt auch in L.A. für Bewegung sorgt.
    Kunst und Industrie brauchen Esprit und Freigeist: Künstler Alexander Ziegler vor seinem Gemälde in der Oberen Straße. Es zeigt den Schweinfurter Erfinder Philipp Moritz Fischer und dessen Sohn. Ab Januar will Ziegler zeigen, wie Schweinfurt auch in L.A. für Bewegung sorgt. Foto: Foto: Laszlo Ruppert

    Diese Stadt steckt überall. Autos, Züge, Flugzeuge, ganze Metropolen stünden ohne Technik aus Schweinfurt still. Mit seinem Kunstprojekt will Alexander Ziegler zeigen, wie die hiesige Industrie weltweit für Bewegung sorgt. Ab Januar wird der Künstler drei Monate in Los Angeles leben und beweisen, dass sich dort vieles nur dreht, weil es Schweinfurt gibt.

    L.A. steht für Ziegler wie kaum eine Metropole für Mobilität. „Es ist für mich die klassische Autostadt“, sagt der 40-Jährige. Mehr noch als „Motorcity“ Detroit. Außerdem habe das Fahrrad dort in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt. Die Menschen seien viel unterwegs, dank der Technik aus Schweinfurt.

    „In allem, in dem ein Kugellager steckt, steckt auch ein Stück Schweinfurt“, sagt Ziegler. Durch ihre Erzeugnisse hat die Stadt Verbindungen in die ganze Welt. Auch das will er mit seinem Projekt verdeutlichen und dem Fabrikarbeiter zeigen, wie wichtig dessen Arbeit ist.

    „In den vergangenen Jahren ist dort unglaublich viel passiert“, sagt Ziegler über Los Angeles. Durch die „Gallery Row“ und den monatlichen „Art Walk“ hätten Kjell Hagen und Nic Cha Kim Downtown L.A. künstlerisch wiederbelebt. Über 40 Galerien seien entstanden. Ziegler kennt die Stadt und er kennt Kjell Hagen. Seine Kontakte zu der dortigen Kunstszene möchte er nutzen, um dort eine Ausstellung mit dem Thema Schweinfurt und L.A. auf die Beine zu stellen. Sie soll später auch hierzulande gezeigt werden.

    Zu Fuß durch Los Angeles

    Um sich inspirieren zu lassen, wird er zu Fuß in Los Angeles unterwegs sein. „Ich will die Stadt entdecken, als Künstler alles aufnehmen und sehen, wie die Gesellschaft ständig in Bewegung ist.“ Seine Erfahrungen wird er täglich in Skizzenbüchern festhalten. Bereits jetzt sprüht der 40-Jährige vor Ideen und kritzelt immer wieder Einfälle, Stichworte und kleine Zeichnungen in sein Notizbuch: Ideen für die Ausstellungen in L.A. und Schweinfurt.

    Die Verbindung von Industrie und Kunst beschäftigt Ziegler seit längerem, provoziert und inspiriert unter anderem durch die Hinweisschilder an der Autobahn mit der Aufschrift „Schweinfurt – Industrie und Kunst“. Sie hätten ihn dazu gebracht zu fragen, was Kunst und Industrie gemeinsam haben. „Es ist der Esprit“, erklärt Ziegler, „der Freigeist, der die beiden verbindet.“ Ohne Idee, ohne Vision, keine Maschine. Kunst kann inspirieren, neue Sichtweisen zeigen und so auch die Industrie beflügeln. Umgekehrt trägt die Industrie dazu bei, Kunst zu finanzieren. „Ein Kreislauf“, sagt er.

    Zeichenblog im Internet

    Im Internet wird Ziegler von seinen Erlebnissen in Kalifornien berichten, in einem „Zeichenblog“ Fotos, Filme, Zeichnungen und Texte veröffentlichen. Das wiederum soll Künstler in Schweinfurt inspirieren, sich mit den Themen Mobilität, Industrie, Schweinfurt und L.A. auseinanderzusetzen. Nach seiner Rückkehr will er ihre Werke in die seine Ausstellung einbinden. S.W.A.D., Schweinfurter Art Department, nennt er das Projekt, die Gruppe, mit Künstlern aus Film, Musik, Grafik und Design.

    Seine Reise soll Teil einer „Transformation“, einer „Metamorphose“ sein, sagt er. Bisher kennt man ihn als Comic-Zeichner, als Erfinder von Comic-Schaf Rhönhilde und als Karikaturist, der nach Auftrag Bilder zeichnet. Ab Januar soll das anders werden. Immer wieder hatte er die Idee, frei zu arbeiten, einfach auszuprobieren, ohne das Ergebnis zu kennen. Seit 20 Jahren sei er mit der Idee schwanger. „Jetzt ist die Zeit reif dafür.“

    Derzeit stellt er sein Projekt auch der Schweinfurter Industrie vor, schließlich werden ihre Erzeugnisse breiten Raum in Zieglers Projekt einnehmen. Er ist auf der Suche nach Sponsoren. Grob kalkuliert wird er zwischen 7000 und 10 000 Euro für sein Kunstprojekt brauchen, einschließlich Miete, Essen, Material, die Ausstellung und ihren Transport nach Deutschland, sagt er. Bisher hat er nur ein Flugticket, eine Übernachtungsmöglichkeit für die ersten Tage und etwas Taschengeld. Alles weitere steht noch in den Sternen. „Im schlimmsten Fall“, sagt er, „zeichne ich Karikaturen in Venice Beach“, um das Projekt zu finanzieren. Es ist sein Traum und ab Januar will er versuchen, diesen Traum zu leben. Das passt ja schon mal ganz gut zu Kalifornien.

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