Judith End ist 25 Jahre alt. Sie erzieht ihre vierjährige Tochter Paula alleine und ist mitten im Studium, als sie 2006 in ihrer Brust einen Knoten ertastet. Die Diagnose: Brustkrebs. Ihre Welt gerät von einem Moment auf den anderen aus den Fugen. Es folgen mehrere Operationen, Bestrahlungen, Chemotherapie. Trotzdem bewältigt die Schweinfurterin Judith End ihren Alltag. Sie kümmert sich um ihre Tochter und beendet ihr Studium mit Erfolg.
Schon während der Behandlung notiert sich Judith End, die als Lektorin in Hamburg arbeitet, alles Erlebte. Sie schreibt ein Buch, hält darin ihre Gefühle fest, ihre Wut, ihre Ratlosigkeit, ihre Angst vor dem Tod. Sie beschreibt offen und selbstironisch ihren Kampf um ein Stück Normalität in diesem Ausnahmezustand. So schrieb unsere Rezensentin über das Buch „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“ – der Titel ist ein Zitat der kleinen Tochter.
Im Januar hat Judith End in der Rathausdiele ihrer Heimatstadt aus dem Buch gelesen. Am Ende der bewegenden Lesung wünschte Judith End den großteils Zuhörerinnen „gute Gesundheit“. Sie selbst glaubte, die Krankheit nach vier Jahren im Griff zu haben. Kürzlich aber wurde bei Judith End ein neuer Krebs festgestellt, Gebärmutterkrebs. Kurz nach ihrem 30. Geburtstag nimmt sie also den Kampf gegen die Krankheit wieder auf.
Am heutigen Dienstag (26. April, ARD, 23.45 Uhr) wird Judith End als Gast bei Sandra Maischberger über diese neue, niederschmetternde Diagnose berichten. Eingeladen war sie zur Sendung „Krebs: Der Feind aus dem Nichts?“ schon vor längerer Zeit wegen des Mutes, mit ihrer Brustkrebserkrankung an die Öffentlichkeit zu gehen. Judith End sagt zur neuen Erkrankung: „Ich habe gelernt, mit der ständigen Angst zu leben.“
Weitere Gäste bei Maischberger sind die Journalistin Lea Rosh und der Ex-Fußball-Profi Jimmy Hartwig. Der Ehemann von Rosh starb Ende 2008 an einem Krebsleiden. Sie selbst war Ende der 1990er Jahre an Brustkrebs erkrankt, hielt dies aber im Gegensatz zu Judith End vor der Öffentlichkeit geheim. Hartwig lebt seit 20 Jahren mit der Krankheit, dreimal erhielt er die Diagnose Krebs.