Zu einem Orgelkonzert der besonderen Art hatte die katholische Pfarrgemeinde in die Kirche Sankt Bartholomäus eingeladen. Dort war vor 40 Jahren die Klais-Orgel eingeweiht worden. Aus diesem Anlass gaben acht Bergrheinfelder Organisten der vergangenen 40 Jahre ein gemeinsames Geburtstagskonzert.
Es gab ein Wiedersehen und Wiederhören mit Karl Lahm, Andreas Kestler und Steven Heelein, dazu die aktuellen Organisten Frank Cybulski, Udo Baake, Hildegard Witzel sowie Simon und Sebastian Döpfert, unterstützt von Luisa Schneider (Querflöte).
Pfarrer Werner Kirchner erinnerte an die Weihe der Orgel vor 40 Jahren. Großzügige Spenden der Bergrheinfelder hätten die Anschaffung dieses Instruments ermöglicht. Er dankte der Kirchenverwaltung, dass sie 2009 die Sanierung des Instruments ermöglicht habe. 80 000 Euro hatte dieses gekostet.
Gegengewicht zum Altarraum
Bei der Bergrheinfelder Klais-Orgel sind auf drei Manuale und ein Pedal 36 klingende Register und 2475 Pfeifen verteilt. Beeindruckend ist der hoch aufgetürmte Prospekt mit den horizontal eingebauten Pfeifen der spanischen „Trompeta de Batalla“. Zusammen mit dem freistehenden Spieltisch bildet das Instrument optisch und architektonisch ein Gegengewicht zum Altarraum. Die Disposition der Orgel ist so ausgerichtet, dass Kompositionen aller Stilepochen überzeugend wiedergegeben werden können.
Das zeigte auch das Geburtstagskonzert. Orgelmusik von Romantik bis Ragtime, von Barock bis Moderne, interpretiert von den acht Organisten, stand auf dem Programm. Moderator Karl Lahm erinnerte an den 2001 verstorbenen Schulamtsdirektor Karl Schöner, der lange Jahre diese Orgel gespielt hatte. Zu den Organisten gehörten noch Christian Menth, Thomas Geuppert und Stephan Dobhan, die beim Jubiläumskonzert nicht anwesend waren.
Von Bach bis Gordon Young
Kompositionen von Johann Sebastian Bach bis Gordon Young wurden von den acht anwesenden Organisten vorgetragen. Den Schlusspunkt bildete eine Improvisation über das „Te deum“, gespielt von Steven Heelein, der ab dem Wintersemester eine Professur „Dirigieren – Schwerpunkt Chorleitung“ an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth antreten wird. Bereits mit elf Jahren hatte Heelein im Bergrheinfelder Gemeindeteil Garstadt mit dem Orgelspielen begonnen.
Rund 90 Minuten konnten die etwa 150 Besucher das hochkarätige Konzert genießen. Das gemeinsame Lied „Großer Gott, wir loben dich“ war der Schlusspunkt des Konzerts, das Steven Heelein mit einer Improvisation ausklingen ließ.