"Lauter junga Leut da", stellte der fränkische Mundartautor Wilhelm Wolpert fest. Und tatsächlich ist das Publikum dieser Veranstaltung der Schwebheimer Kulturwochen, das Bürgermeister Volker Karb begrüßte, gemischt.
"Fränkische Spätlese – vom langsam Älterwerden", ist eben ein Thema, mit dem man sich nicht bald genug auseinandersetzten kann. Mit seinem typisch fränkischen Humor gelang es Wolpert, den Saal des Bürgerhauses zu füllen. Locker und frohgemut plauderte er ohne großes Tamtam nonstop mit seinem Publikum. Ein bisschen derb, frech und fränkisch eben trifft er genau den Nerv seiner Zuhörer.
Hintersinnig analysiert er die fränkische Seele, in der sich die meisten Besucher wohl wiedererkennen, für die Auswärtigen gibt's Nachhilfe in ober- und unterfränkisch. Dabei besticht der Mundartdichter auch durch einen Wortwitz à la Willi Astor, wenn er Geschichtli von Motten-Kugeln und einem Muskel-Kater erzählt. Angesicht der Thematik des Älterwerdens verrät er auch gleich, wie alt er ist: "Wenn der Papst a Hassfurter wär, dann wär er mit mir in der Klass gewesen." Jedem war dann klar, der Wolpert ist "aa scho bald ä alta Flaschn, ä Spätlese sozusachng."
Aber der Mundartdichter hielt sich nicht bei "alta Leut" alleine auf, er würzte den Abend zusätzlich mit "Gebätla", Erzählungen über "Tierli" und natürlich die "fränkische Fraa" und den "fränkischen Moo".
Sein Publikum dankte es ihm mit Lachtränen und Applaus. Ein gelungener Abend, der nach Wiederholung ruft.
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