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KREIS SCHWEINFURT: Winternotfallplan für Asylbewerber

KREIS SCHWEINFURT

Winternotfallplan für Asylbewerber

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    Notunterkunft: Im Schullandheim Reichmannshausen könnten Asylbewerber in den Wintermonaten untergebracht werden.
    Notunterkunft: Im Schullandheim Reichmannshausen könnten Asylbewerber in den Wintermonaten untergebracht werden. Foto: Foto: Rita Steger-Frühwacht

    Mehr Unterstützung bei der Unterbringung von Asylbewerbern fordert die bayerische Staatsregierung von den Landkreisen, gerade wegen des anhaltenden Flüchtlingsstroms und des bevorstehenden Winters. Der Landkreis Schweinfurt meldete daher zum Stichtag 3. November zwei kreiseigene Einrichtungen: das Schullandheim Reichmannshausen und die Dreifachturnhalle Gerolzhofen.

    Für diesen „Winternotfallplan“, den die Staatsregierung Mitte Oktober ankündigte, sind damit in der ersten Stufe etwa 200 Plätze im Landkreis rekrutiert und an die Regierung von Unterfranken gemeldet worden. Das heißt, innerhalb weniger Tage können bei Bedarf so viele Asylbewerber für fünf bis sechs Wochen untergebracht werden, teilt das Landratsamt mit. An den Stufen 2 und 3 – einer längerfristigen Unterbringung – wird noch gearbeitet.

    Die jetzt gemeldeten Unterkünfte müssen zusätzlich zu den Plätzen im Landkreis bereitgehalten werden, die sowieso jede Woche für 21 dem Kreis zugewiesene Asylbewerber gebraucht werden.

    Weil nach einer Abfrage aller 29 Landkreisgemeinden nicht die von der Staatsregierung geforderten 200 bis 300 Plätze gemeldet wurden, griff der Landkreis „nach sorgfältiger Prüfung“ auf die beiden eigenen Einrichtungen zurück, so Landrat Florian Töpper in der Mitteilung.

    Im Schullandheim Reichmannshausen gibt es 38 feste Betten in acht Mehrbett-Zimmern sowie eine 100 Quadratmeter große Sporthalle, in der weitere Feldbetten aufgestellt werden können. Sanitäranlagen, zwei Aufenthaltsräume, Küche und Garten sind vorhanden.

    Am Schulzentrum Gerolzhofen stellt der Kreis die 1250 Quadratmeter große Dreifach-Turnhalle zur Verfügung. Der Sportunterricht soll nach Aussagen von Realschulrektor Harald Pitter auch mit Notlösungen und dem Ausweichen auf andere Hallen aufrechterhalten werden.

    Eine Dauereinrichtung solle dies aber nicht werden, unterstreicht Landrat Töpper. Vorrangig sollten vielmehr die Gebäude in den Conn Baracks bei Geldersheim genutzt werden. Hier stehe der Landkreis mit der Regierung von Unterfranken in engem Kontakt.

    Derzeit verhandelt die Regierung über eine Anmietung einzelner Gebäude dort, so die Mitteilung des Landrats. Allerdings sei in diesem Jahr wohl nicht mehr damit zu rechnen, da die US-Army bis 31. Dezember 2014 noch Besitzerin sei. Eigentümer des Geländes ist der Bund. Dessen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BiMA) ist zum 1. Januar 2015 für das Gelände zuständig.

    Allerdings wurden laut Töpper von der US-Army auch die Versorgungseinrichtungen dort gekappt. Daher müsse die Erschließung erst neu gesichert werden, insbesondere die Frischwasserversorgung. Die Conn-Barracks hatten bisher eine eigene Stromversorgung, eigene Brunnen und eigenes Wasserwerk sowie eine eigene Heizungsanlage.

    Seit Anfang 2013 hätten Landrat und Landkreis mit der BiMA und der Rhön-Maintal-Gruppe immer wieder die Versorgung in den Conns thematisiert, heißt es aus der Pressestelle. Allerdings sei eine stärkere Einwirkung aufgrund bestehender Zuständigkeiten und Eigentumsverhältnisse nicht möglich gewesen.

    Die Regierung von Unterfranken, die für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig ist, hatte bereits im September Gebäude in den Conns als künftige Notunterkunft geplant. Anfang Oktober habe man, so Regierungssprecher Johannes Hardenacke, mit der BiMA wegen der Anmietung gesprochen.

    Aktuelle Zielplanung ist laut Hardenacke, dass bis zum März beziehungsweise April 2015 die Notunterkunft in Betrieb gehen kann. Dazu arbeite man eng mit dem staatlichen Bauamt, der BiMA und der Immobilien Bayern zusammen, die die Gebäude anmieten würde.

    Aktuell wohnen im Landkreis 403 Asylbewerber und syrische Kontingentflüchtlinge, die in 25 verschiedenen Unterkünften leben.

    Hinweis: Das Landratsamt sucht weiter dringend möblierte Wohnungen oder Häuser. Kontakt: Amt für Soziales, Tel. (0 97 21) 55-558.

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