Zum Auftakt der Gemeinderatsitzung stellte Bürgermeister Tobias Blesch den Krieg in der Ukraine in den Mittelpunkt und wies mit Blick auf betroffene Wipfelder, die um Angehörige im Kriegsgebiet bangen, darauf hin, dass die Hilfsangebote angelaufen sind.
Anschließend ging es um die geplante Gründung eines Landschaftspflegeverbands (LPV) im Landkreis. Geplant ist ein Bündnis aus Kommunen, Naturschutzverbänden und Land- und Forstwirtschaft, das als gemeinnütziger Verein fachkompetent die vielfältigen kommunalen Aufgaben in der Landschaftspflege und im Naturschutz koordiniert – vom Artenschutz und Gehölzpflege über Kompensationsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Der LPV soll mit wenig Personal ausgestattet werden und finanziert sich über Fördermittel und Mitgliedsbeiträge, die sich an der Einwohnerzahl, eventuell auch an der Gemarkungsfläche orientieren.
Blesch wies ausdrücklich darauf hin, dass die LPV nicht als Konkurrenz zu bestehenden Verbänden und Behörden agiert, sondern vielmehr neue Aufgaben übernimmt. Die Landschaftspflegearbeiten würden vorrangig an örtliche Fachkräfte vergeben. Für Verwaltung und Gemeinderat machte die Gründung der LPV Sinn und so votierte das Gremium geschlossen für eine weitere Beteiligung an den Vorbereitungen zur Gründung.
Unterstützung gab es auch für die Stellungnahme des Bayerischen Gemeindetags, der in einem Rundschreiben auf ein hohes Konfliktpotential beim Fortschreiben des Landesentwicklungsprogramms (LEP) hinwies. Statt einer Stärkung des ländlichen Raums, so die Stellungnahme, würden wohl eher Ballungsräumen entwickelt, in denen denkbare Infrastrukturen bereits vorhanden seien. Die Entwicklung ländlicher Räume dagegen werde "konserviert" und so fordert der Bayerische Gemeindetag mit Unterstützung der Kommunen im fortgeschriebenen LEP eine Berücksichtigung der Einwände.
ÜZ bringt neues Klimaschutz-Netzwerk an den Start
Seit einiger Zeit ist Wipfeld Teil des Energieeffizienznetzwerk der ÜZ – rückblickend ist das von Vorteil, wie Bürgermeister Blesch feststellt. Im Oktober allerdings endet der Netzwerkzusammenschluss, die Arbeit wird allerdings in einem neu gegründeten Klimaschutz-Netzwerk weitergeführt. Blesch warb nun für eine Fortsetzung, schließlich werden die Sicherung der Energieversorgung, die Reduzierung von Abhängigkeiten und der Klimaschutz weiter große kommunale Herausforderungen bleiben. Fachkompetente Unterstützung, so meinte auch Markus Schott, seien wichtiger denn je. Der Netzwerkstart ist für November 2022 geplant; bis zur Gründung muss sich Wipfeld entscheiden. Fällig werden für die Kooperation etwa 5000 Euro von Gemeindeseite in den kommenden drei Jahren.
Behindertenbeauftragte für barrierefreien Gehweg auf dem Marktplatz
Abschließend fasst Bürgermeister Blesch die Anträge der kommunalen Behindertenbeauftragten zusammen, die sich für eine ordentliche Beschilderung der im Ort zugänglichen barrierefreien Toiletten (temporär am Wohnmobilestellplatz), der Behindertenparkplätze, von Ruheplätzen und Servicestation aussprachen und dies in einem Ortsplan eingezeichnet haben möchten. Gleichzeitig plädierten sie erneut für einen barrierefreien Gehweg auf dem Marktplatz, eine Veröffentlichung der Ansprechpartner auf Gemeindehomepage und im Amtsblatt, eine Überwachung der Parkordnung und die Entfernung überhängender Sträucher auf Gehwegen. Gewünscht wird außerdem eine frühzeitige beratende Beteiligung bei öffentlichen Projekten, sowie einen Behinderten-Parkplatz an der Kelterstation.
Einstimmig ging dann noch ein Antrag für eine Dach-Photovoltaikanlage über die Bühne und auch die Vorschläge zur weiteren pflegeleichten Gestaltung der neuen Urnengemeinschaftsgrabanlage zwischen Weinstöcken und Mandelbäumen kam gut an; ein Vororttermin ist allerdings noch geplant.