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Schwebheim: "Wir finanzieren uns ganz gut selbst"

Schwebheim

"Wir finanzieren uns ganz gut selbst"

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    Schon in der ersten Sitzung des Gemeinderates legte Kämmerer Gerald Riedl dem Gemeinderat die Jahresrechnung 2018 vor. Seine "letzte nach 39 Jahren" in der Gemeinde, erklärte der Kämmerer, was ihm den spontanen Applaus der Räte einbrachte. Die stellvertretende Bürgermeisterin Karin Model dankte Riedl für seine Arbeit. Bürgermeister Volker Karb dankte Carmen Cimander für die Kassenführung.

    Der Verwaltungshaushalt schließt mit 9 377 710 Euro. Gegenüber dem Haushaltsansatz ist dies ein Plus von 1 017 130 Euro (12,17 Prozent). Im vergangenen Jahr verbuchte der Kämmerer ein Rekordergebnis bei der Gewerbesteuer, allein hier gab es Mehreinnahmen von 859 465 Euro. Fast 30 Prozent des gesamten Verwaltungshaushalts macht aber die Einkommensteuer aus, die bei 2 733 091 Euro lag. "Wir finanzieren uns eigentlich ganz gut selbst", stellte Riedl fest. Auch im Vermögenshaushalt gab es ein sattes Plus von 538 682 Euro.

    Hohe Kosten für Kindergärten

    Die höchsten Betriebsausgaben verzeichnete der Kämmerer im sozialen Bereich und bei den Kindergärten. Die Personalausgaben für die beiden Kindergärten lagen bei 1 114 374 Euro, erstattet wurden 636 563 Euro vom Landratsamt Schweinfurt. Bei der Mittagsbetreuung lagen die Personalkosten bei 248 161 Euro, erstattet wurden 127 156 Euro. Für auswärtige Kindergärten wurden von der Gemeinde 63 318 Euro aufgewendet, erstattet wurden 31 675 Euro.

    Die Gemeinde verfügt derzeit über eine freie Finanzspanne von 2 014 165 Euro. "Das war noch nie da", freute sich Riedl. Den allgemeinen Rücklagen wurde ein Betrag von 5 819 155 Euro zugeführt.

    Die Endabrechnung für den Kanalbau in der Gulbranssonstraße erfolgt erst zu Beginn dieses Jahres. 550 000 Euro wurden ausgegeben, Riedl rechnet mit noch einmal rund 100 000 Euro, die dazukommen werden. Der Kassenstand lag zum 31. Dezember bei 5 831 985 Euro.

    Die Verschuldung zum Jahresende betrug 98 314 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 23,75 Euro entspricht und deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 598 Euro liegt.

    1484 Euro zahlt die Gemeinde an Darlehenszinsen, während sie 2141 Euro an Zinseinnahmen aus Bausparverträgen einnimmt.

    Was den Kämmerer ungemein schmerzte, waren die Verwahrentgelte und Bankgebühren, die die Gemeinde für ihr Geld zahlen musste und die bei 14 821 Euro lagen. Er habe eine Kollegin, die das Geld der Gemeinde im Tresor deponiert habe, erzählte Riedl, die habe aber Probleme mit der Versicherung bekommen. Verwahrentgelte seien einfach "unschön", stellte er fest. Kassenkredite mussten nicht in Anspruch genommen werden.

    Riedl blickte auch auf die finanzielle Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahren zurück. Lagen die Gesamteinnahmen 2014 noch bei 4 650 849 Euro, so stiegen sie in den folgenden Jahren kontinuierlich an bis auf 6 877 691 Euro im vergangenen Jahr. Selbst nach Abzug der Gewerbesteuer- und der Kreisumlage blieben der Gemeinde 2018 4 840 807 Euro, im Jahr 2014 waren das nur 2 830 488 Euro.

    Ab 2020 keine Schlüsselzuweisungen mehr

    Angesichts der Steuereinnahmen, werde die Gemeinde spätestens 2020 wohl keine Schlüsselzuweisungen mehr bekommen. Schon in diesem Jahr werde der Betrag deutlich niedriger ausfallen als bisher. Auch die positive finanzielle Entwicklung werde sich in den nächsten Jahren wohl so nicht fortsetzen, prophezeite der Kämmerer.

    Bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 39 Prozent werde für 2019 eine Kreisumlage von 1 844 691 Euro für die Kommune anfallen.

    Jährlich wartet der Gemeinderat die Betriebsergebnisse im Bereich des Kanals ab und entscheidet dann über eine eventuelle Anpassung der Gebühren. Durch die jetzige Zuführung sei ein finanzielles Polster vorhanden, welches in den nächsten beiden Jahren keine Erhöhung bei den Kanalgebühren erforderlich mache, betonte der Kämmerer. Seit 2010 liegen diese bei 2,50 Euro pro Kubikmeter. Das schaffe wohl kaum eine Gemeinde, die Gebühren so lange konstant zu halten, meinte Riedl. Die Sonderrücklage für die Kanalsanierung lag zum 31. Dezember bei 900 000 Euro. Die Beibehaltung der Gebühren beschloss der Gemeinderat einstimmig.

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