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SCHWEINFURT: Wirth: Bäckerei kann bleiben

SCHWEINFURT

Wirth: Bäckerei kann bleiben

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    Über 1000 Unterzeichner unterstützen Oskar Zimmermann in seiner Forderung, seinen Betrieb in der Neuen Gasse nicht aufgeben zu müssen. Die Listen übergab der Bäckermeister (rechts) an Bürger- und Bäckermeister Otto Wirth im Rathaus.
    Über 1000 Unterzeichner unterstützen Oskar Zimmermann in seiner Forderung, seinen Betrieb in der Neuen Gasse nicht aufgeben zu müssen. Die Listen übergab der Bäckermeister (rechts) an Bürger- und Bäckermeister Otto Wirth im Rathaus. Foto: FOTO Waltraud Fuchs-Mauder

    Den Verbleib der Bäckerei Zimmermann in der Neuen Gasse haben mit ihrer Unterschrift bisher über 1000 Bürger unterstützt. Bäckermeister Oskar Zimmermann überreichte das Listen-Bündel jetzt im Rathaus Bürgermeister Otto Wirth, der sich nicht nur zur Überraschung Zimmermanns eindeutig gegen die vom städtischen Baureferat und von der Sanierungsstelle angestrebte Verlagerung des Betriebs aussprach.

    Wie berichtet, ist das Altstadt-Revier Neue Gasse zum neuen Sanierungsgebiet erklärt. Die Bäckerei soll deshalb ausgelagert werden. Als Hauptgrund wird das tägliche Be- und Entladen der vier rollenden Filialen des Handwerksbetriebs genannt. Das widerspreche den vom Stadtrat abgesegneten Sanierungszielen. Zimmermann, der den Betrieb zwölf Jahre gepachtet und das Anwesen vor drei Jahren gekauft hat, argumentiert demgegenüber, dass die Autos Großteil seines Geschäfts seien und er in der Neuen Gasse keinesfalls nur eine Filiale betreiben könne. Er habe sechsstellig investiert und müsse jetzt entscheiden, ob er einen neuen Backofen (100 000 Euro) kauft. Der jetzige Ofen sei zu alt, sein Austausch unaufschiebbar.

    Wirth zeigte sich bestens informiert. Ein Handwerksbetrieb wie eine Bäckerei gehöre einfach zu einem Wohngebiet, als das die Neue Gasse ja geplant sei, sagte Wirth. Er erwähnte eine Referentenrunde im Rathaus, in der der Problemfall Thema gewesen sei. Das Ergebnis habe er so in Erinnerung, dass „niemand in der Verwaltung den Betrieb in der Neuen Gasse weghaben will“. Sollte es da eine Meinungsänderung gegeben haben, scheue er auch eine Konfrontation im Rathaus nicht.

    Wirth stellte klar, dass ein Bestandsschutz „nichts nützt, wenn ich nicht be- und entladen kann“. Der Bürgermeister forderte Zimmermann allerdings auf, die Gassen nur für den wirklich nötigen Zeitraum zu blockieren. Der Bäckermeister räumte Verzögerungen ein, will aber dafür sorgen, dass künftig keine unnötige Minute länger beladen wird. Seine Stimme hatte der 46-Jährige da wiedergefunden. Weil er mit dem Widerstand Wirths gerechnet hatte, war er zunächst einen Moment sprachlos gewesen.

    Wirth nannte die hohe Unterstützerzahl beeindruckend und ein eindeutiges Bürgervotum. Dem könne man sich nicht einfach verschließen. Den Hinweis Zimmermanns, dass es Planungen gebe, die Fahrtrichtung zu ändern, um auf diesem Weg das Be- und Entladen zu erschweren oder unmöglich zu machen, will Wirth nachgehen. Man dürfe „nicht so planen, als gäbe es die Bäckerei nicht“, sagte Wirth. Die Listen will er an die Bauleute im Rathaus weitergeben. Zimmermann berichtete, dass weitere Listen in Umlauf seien.

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