Zum geselligen Wirtshaussingen hatte die Gemeinde im Rahmen ihrer diesjährigen "Sennfelder Kulturtage" eingeladen und demzufolge war der Bürgersaal der Alten Schule gut besetzt. Altbürgermeister Heinemann begrüßte in gewohnt humorvoller Art und Weise die zahlreichen Besucher und ging in seiner Einführung auf den Grund dieser von ihm bereits vor vielen Jahren ins Leben gerufenen Veranstaltung ein. So tritt das "gemeinschaftliche Singen" leider in unseren Tagen spürbar mehr und mehr in den Hintergrund. Fast könne man sagen, es ist auf die Gottesdienste in den Kirchen und auf die Gesangvereine konzentriert. Damit ginge aber auch ein Teil des kulturellen Lebens und Brauchtums in Form unseres Liedgutes verloren. Wenn sich in den letzten Jahren in zahlreichen Gemeinden landauf und landab immer mehr interessierte Menschen beim Wirtshaussingen treffen, dann deshalb, weil sie gerne bei einem Glas Bier oder Wein und einer guten Brotzeit wieder einmal gemeinsam singen wollen und so auch ein Stück Erinnerung genießen können. Und nachdem Leib und Seele zusammen gehören, bot der Trachtenverein mit seinem Vorsitzenden Helmut Büschel auch die passende Bewirtung an. Heinemann teilte die in einem Textheft zusammengestellten Lieder in vier Bereiche ein, und zwar in Maien- und Wanderlieder, die Liebeslieder, die Fahrten- und Lagerfeuerlieder samt den Gassenhauern sowie die Abendlieder. Selbst seit fast 50 Jahren Organist, sorgte Heinemann am Klavier in schmissiger Art und Weise für die Gesangsbegleitung. Zwischen den Liedern moderierte er diese und sorgte mit kleinen Anekdoten aus der Vergangenheit für Kurzweil. Gesang und lustige musikalische Einlagen in Form von "Gstanzln" bot souverän der Zieharmonikaspieler Sepp Kosmus. Der Schwebheimer Altbürgermeister Hans Fischer erfreute in gewohnt "pfiffiger Weise" mit passenden humorvollen fränkischen Kurzgeschichten die Besucher. Singen und Vorträge wechselten sich dabei stetig ab und sorgten bei den Besuchern für ein glückliches Lächeln auf den Gesichtern. Aus voller Kehle geschmettert, konnten auch die Passanten auf der Straße den fröhlichen Gesang vernehmen. Dankbar anhaltender Beifall und die Frage "Warum mach Ihr das denn nicht öfter?" zeigte, dass die Besucher sich in jedem Falle eine Wiederholung wünschten. Altbürgermeister Heinemann nutzte die Gelegenheit, bereits heute auf das diesjährige Advents- und Weihnachtssingen aufmerksam zu machen. Ein gelungener Abend in schöner und gemütlicher Atmosphäre, von dem, wie einige Teilnehmer bestätigten, sie lange zehren werden und an den sie sich lange und gerne erinnern.
Von: Emil Heinemann (Kultur, Sennfelder Kulturtage)