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HANDTHAL: Wo der Wein wohnt

HANDTHAL

Wo der Wein wohnt

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    Architektur & Wein heißt die Ausstellung, die noch bis zum 30. Oktober im Steigerwaldzentrum Handthal zu sehen ist. Hintergründe lieferten bei der Eröffnung (von links) Architekt Reinhold Jäcklein, Oberschwarzachs Weinprinzessin Anne Ruppenstein, Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau, und Oskar Ebert, 2. Vorsitzender des Trägervereins Steigerwaldzentrum.
    Architektur & Wein heißt die Ausstellung, die noch bis zum 30. Oktober im Steigerwaldzentrum Handthal zu sehen ist. Hintergründe lieferten bei der Eröffnung (von links) Architekt Reinhold Jäcklein, Oberschwarzachs Weinprinzessin Anne Ruppenstein, Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau, und Oskar Ebert, 2. Vorsitzender des Trägervereins Steigerwaldzentrum. Foto: Foto: Norbert Finster

    Zu den Wegbereitern der Verbindung zwischen Architektur und Wein gehört Franken gewiss nicht. Da richtet sich der Blick eher Richtung Frankreich oder USA. Doch die Region hat mächtig aufgeholt. Es gibt mittlerweile eine stattliche Anzahl von Weingütern, wo die Qualität der Architektur der gewachsenen Qualität der Weine folgt.

    Mit dieser Thematik beschäftigt sich die Ausstellung „Architektur & Wein“, die jetzt im Steigerwaldzentrum von Handthal eröffnet wurde. Auf rund einem Dutzend Schautafeln sind hier architektonisch herausragende Objekte und ihre Funktion bei der Vermarktung des Weins zu sehen. Konzipiert hat die Ausstellung die bayerische Landesanstalt für Wein und Gartenbau in Veitshöchheim.

    Weingut gehört ins Portfolio

    Hermann Kolesch, Präsident der Landesanstalt, beschäftigte sich in seinem kurzweiligen Eröffnungsreferat mit Geschichte, Entwicklung und Bedeutung der Weinarchitektur. „Im Portfolio eines jeden Stararchitekten befindet sich ein Weingut“, wies Kolesch auf die Profilierungschance durch solche Objekte hin.

    Die Architektur sei eine der wichtigsten Kulturen des 21. Jahrhunderts. Viele Branchen kommunizieren über Architektur wie die Autobranche oder der Sport.

    Napa-Pluralismus erobert die Welt

    Kunst und Wein, diese Verbindung bestand anfangs nur in der Malerei, in der sich viele Künstler mit der Arbeit im Weinberg beschäftigten. Vorläufer von Weinarchitektur gab es im 19. Jahrhundert mit dem Château Cos d'Etournel in Bordeaux.

    Der Napa-Pluralismus in Kalifornien mit allen Prototypen der Moderne zielte dann klar auf die Verbindung von Architektur und Wein. Die Bewegung sprang über auf Südamerika, Neuseeland und Südafrika.

    In Österreich war dezidierte Weinarchitektur eine Reaktion auf den Glykolskandal von 1985, als die Winzerbranche regelrecht am Boden lag. Jetzt erst holte das restliche Europa auf.

    Anhand von Bildern zeigte Kolesch, „dass man sich anderswo in Europa mehr traut als in Deutschland.“ Ein Bild zeigte ein hypermodsernes Weingut direkt im historischen Ortszehntrum eines spanischen Dorfes.

    Inormationen zum Produkt

    Warum überhaupt Weinarchitektur? Informationen zum Produkt seien heutzutage immer wichtiger, meint Kolesch. Außerdem reden Menschen gerne über Wein, Winzer und Weinregionen. Weinarchitektur sei einer solchen Kommunikation förderlich. Sie gebe dem Wein also ein Zuhause.

    „Genuss ist Zeit und Raum für Begegnungen und beim Raum kommt die Architektur ins Spiel.“ Auch die wunderbare Anlage des Falkenbergs bei Donnersdorf sei bereits Architektur, bezog sich Kolesch auf ein Beispiel in der unmittelbaren Umgebung.

    Wein dauerhaft präsentieren

    Für Oskar Ebert, den zweiten Vorsitzenden des Trägervereins Steigerwaldzentrum, war zwar bekannt, das sich Maler und Dichter mit dem Thema Wein beschäftigten, weniger aber, dass das auch Architekten tun. Oskar Noppenberger sei maßgeblich an der Konzeption der Ausstellung beteiligt gewesen sei.

    Ebert schlug vor, den Wein dauerhaft enger mit dem Steigerwaldzentrum in Verbindung zu bringen und vielleicht – ähnlich wie am Baumwipfelpfad am Radstein – eine Präsentations- und Verkaufsstelle einzurichten.

    „Wie wir uns fühlen, beeinflusst die Architektur“, sagte die Oberschwarzacher Weinprinzessin Anne Ruppenstein. Das sei zwar nicht messbar, aber nicht zu unterschätzen.

    Blick aus dem Fenster inspiriert

    Der Volkacher Architekt Reinhold Jäcklein lässt sich vom Blick aus seinem Büro in die Weinberge inspirieren. Der Architekt müsse bei seiner Planung immer die Eigenheiten von Winzer und Wein beachten.

    Den Eröffnungsgästen präsentierten die drei heimischen Weingüter Baumann, Kraiß und Ruppenstein Kostenproben ihrer Tröpfchen.

    Die Ausstellung im Steigerwaldzentrum ist noch bis Sonntag, 30. Oktober, geöffnet.

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