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KREIS SCHWEINFURT: Wo gibt's WLAN?

KREIS SCHWEINFURT

Wo gibt's WLAN?

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    Gibt's hier WLAN?
    Gibt's hier WLAN? Foto: Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    Drahtloses Internet überall, ein Spaziergang quasi ein Sprung von einem freien WLAN ins nächste? Das gibt es vielleicht in Großstädten. Auf dem Land sieht es noch ganz anders aus. Ist das unmodern oder schlicht nicht nötig? Eine Bestandsaufnahme aus dem Landkreis Schweinfurt.

    Ganz grundsätzlich: Es gibt zwei Lager. Die einen sagen, ein öffentliches WLAN gehöre zu einer modernen Gemeinde dazu. Wer attraktiv sein und bleiben will, braucht das einfach. Die anderen sagen: Heute hat doch ohnehin jeder ein Smartphone mit Internetzugang. Hotspots seien eigentlich schon wieder überholt, es gibt keinen Bedarf. Das Lager der WLAN–Befürworter ist allerdings das deutlich größere.

    Hotspots sind erst in wenigen Gemeinden in Betrieb

    Aber ein kostenloses WLAN, das schon in Betrieb ist, gibt es erst in wenigen Gemeinden. Es sind vor allem die, die schon vor Jahren öffentliche Hotspots vorangetrieben haben. Dazu gehört zum Beispiel Grafenrheinfeld, wo es trotz nur eines Ortsteils gleich drei Hotspots gibt. Stadtlauringen hat am Rathaus ein WLAN eingerichtet und in Schwebheim gibt es eines am Jugendtreff.

    Auch in Schonungen kann schon länger an und in der Bibliothek gesurft werden. Im Rathaus und auf dem Marktplatz ist gerade auch der erste „Bayern-WLAN“-Hotspot des Landkreises in Betrieb gegangen. Die Initiative von Minister Markus Söder fördert pro Gemeinde die Einrichtung von bis zu zwei Hotspots. Die laufenden Kosten müssen die Orte dann aber selber an Vodafone bezahlen – was einige dann doch abgeschreckt hat.

    Viele Orte wollen bald ein „BayernWLAN“ einrichten

    „WLAN in Vorbereitung“, so könnte man die meisten Gemeinden einordnen. Vor allem durch das „BayernWLAN“ ist das Thema auf die Gemeinderatstische gekommen. Einen „BayernWLAN“-Antrag gestellt haben zum Beispiel Gochsheim, Üchtelhausen, Geldersheim und Dittelbrunn. In Dittelbrunn soll neben den zwei "BayernWLAN"-Hotspots auch ein weiteres Netzwerk am Rathaus entstehen. In Werneck steht das freie Surfen am Balthasar-Neumann-Platz kurz bevor.

    „Wir wollten ein zukunftsweisendes Signal geben“, sagt Geldersheims Bürgermeister Oliver Brust. Natürlich werde am Ratstisch auch diskutiert, „ob man sowas braucht, wo doch jeder ein Handy mit Internetzugang hat“. Auch in Röthlein hat man den Söder-Hotspot zwar diskutiert, aber dann wegen der Kosten abgelehnt. In Euerbach machte der Gemeinderat – wenn auch nicht einstimmig – sogar seinen Beschluss rückgängig. Grund: die Fixkosten. Eine Gemeinderätin sagte: „Das Bayern-WLAN kommt zehn Jahre zu spät“.

    Keinen Bedarf sehen zum Beispiel die Gemeinden Wipfeld und Bergrheinfeld. „Wir haben lange darüber geredet“, sagt Ewald Vögler, Bürgermeister von Grettstadt. Man habe das Thema erst mal „auf die Wartebank“ geschoben, vielleicht sehe man die Situation in ein oder zwei Jahren anders.

    Für Wipfeld teilt Bürgermeister Tobias Blesch in Bezug auf das Bayern-WLAN mit: „Trotz Förderung kamen wir zum Ergebnis, dass Aufwand, Nachfrage und Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis stehen und daher keine Einrichtung erfolgen soll.“

    Freies WLAN von Privatleuten

    Aber es müssen auch nicht immer Gemeinden sein, die ein öffentliches WLAN einrichten. In vielen Cafés ist der Internetzugang selbstverständlich, aber er gilt eben nur für Kunden und ist so gesehen nicht kostenlos. Eine möglichst flächendeckendes Netz mit Hotspots ist das Ziel der „Freifunker“-Initiative. Die Bewegung ist nicht kommerziell, wer mitmachen will, besorgt sich einen geeigneten Router und richtet ein Extra-WLAN ein, das jeder nutzen kann. Wo ein Freifunk-Netzwerk ist, kann man unter monitoring.freifunk-franken.de sehen.

    Im Landkreis Schweinfurt gibt es bislang aber nur wenige Aktive. Robert Langhammer aus Mainberg ist einer. Er betreibt insgesamt acht Netzwerke, unter anderem in einer Asylbewerberunterkunft. Er trifft sich immer in Haßfurt mit anderen Enthusiasten. Denn im Landkreis Haßberge ist hat die Initiative schon deutlich mehr Anhänger, sogar einige Gemeinden haben sich bei der Initiative eingeklinkt und wollen ihre Hotspots als „Freifunker“-WLAN anbieten. Sie gehen davon aus, dass über das Freifunk-Netz, an dem sich überwiegend Privat- und Geschäftsleute beteiligen, ein freies WLAN-Angebot deutlich günstiger zu bewerkstelligen ist, als über das vom Freistaat propagierte Bayern-WLAN.

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